02.06.2020 – Mecklenburg-Vorpommern

St. Maria in Stralsund-Voigdehagen hilft der DSD-Dorfkirchenfonds

Schutz der wertvollen hölzernen Ausstattung

An der Boden- und Wandsanierung in der Dorfkirche St. Maria in Stralsund-Voigdehagen beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank ihres Dorfkirchenfonds. Mit den zur Verfügung gestellten 10.000 Euro werden unter anderem Mauerarbeiten am Mauerwerk im Sockelbereich, an den Rissen, am Ziegelmauerwerk der Wände und am Putz ermöglicht. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Die St. Mariakirche gehört zu den über 550 Objekten, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

Die Kirche St. Maria zu Voigdehagen ist die „Mutterkirche der Stralsunder Stadtkirchen“. Sie gilt als Dorfkirche, obwohl ihr Bezug zur Stralsunder Altstadt unstrittig ist. Aufgrund ihrer Baugestalt und Größe könnte man hier durchaus von einer Stadtkirche sprechen, auch wenn der backsteinerne Bau über einem Feldsteinsockel mit innen liegenden Strebepfeilern über keine Türme verfügt, sondern einen hölzernen Glockenstuhl besitzt. Der einschiffigen Saalkirche mit vieleckigem Chorschluss und barocker Holzbalkendecke wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Nordseite eine neogotische Gruftanlage angebaut.

Die Ausstattung des eher kargen Innenraums spiegelt die historische Bedeutung des Denkmals wider. Der opulente Altaraufsatz aus dem Jahr 1698 stammt von Johann Wendt und ist ein Schwesteraltar zu dem Altar in der Kirche zu Groß Mohrdorf. Die Figuren Maria und Johannes aus der eingebetteten Kreuzigungsgruppe schuf die Werkstatt des Stralsunder Bildhauers Elias Keßler ebenso wie die Patronatsloge um 1725. Der Kanzelkorb mit gotischem Blendmaßwerk soll zu den ältesten seiner Art in der Region gehören. Der aufwendige Renaissance-Schalldeckel über der Kanzel stammt jedenfalls aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Eindringende Feuchtigkeit aufgrund eines geringen Dachüberstands bei fehlender Dachrinne führte zu Schwammbildung an den Wand- und Fußbodenbereichen. Bei der jetzigen Sanierung soll zugleich der Wandsockel freigelegt und der Feldsteinsockel saniert werden. Mit den Arbeiten am Fußboden will man eine Verbesserung der Höhensituation erreichen, so dass der Wasserniederschlag besser abgeführt wird. Das führt zugleich zu einem besseren Schutz der wertvollen hölzernen Ausstattungsgegenständen, die bereits durch Fäulnisschäden gefährdet sind.