04.05.2018 – Baden-Württemberg

St. Martin und Georg in Sipplingen bekommt Besuch von der DSD

St. Georg und Martin in Sipplingen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Blick ins Innere der Kirche St. Georg und Martin in Sipplingen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Eine herausfordernde Baustelle

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin in Sipplingen dank der Lotterie GlücksSpirale 150.000 Euro für die Sanierung des Turmdachs der Pfarrkirche St. Martin und Georg zur Verfügung. Am Montag, den 7. Mai 2018 um 15.00 Uhr besucht Wolfgang Meinhardt vom Ortskuratorium Villingen-Schwenningen der DSD gemeinsam mit Frank Eisele von Lotto Baden-Württemberg Pfarrer József Biró, um sich bei einem Foto- und Pressetermin vor Ort die Fördermaßnahme erläutern zu lassen.

Die St. Martin und Georg-Kirche befindet sich in südwestlicher Randlage von Sipplingen auf einer schmalen Hangterrasse über dem Ufer des Bodensees. Der im Kern spätmittelalterliche Bau wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts barock umgestaltet, bevor man ihn 1904 neogotisch überarbeitete. Der älteste Teil des einschiffigen Saalbaus mit Chor und Chorseitenturm dürfte der heute dreigeschossige Turm sein. Er hat gekuppelte, frühgotische Fenster ohne Maßwerk im obersten Geschoss, einen neogotischen Spitzhelm und eine kreuzgratgewölbte Halle. Das Dach des Kirchturms decken in Mustern gelegte, bunt glasierte Ziegel. Das Innere der Kirche dekorieren Muschelwerk-Stuckaturen, eine Kanzel und eine doppelstöckige Orgelempore sowie Seitenaltäre, die einheitlich die barocke Umgestaltung widerspiegeln.

Die charakteristische, weithin sichtbare Dachdeckung des Kirchturms mit den bunt glasierten Turmziegeln ist weitgehend schadhaft. Das sehr steile Turmdach musste im Herbst 2016 aufgrund abrutschender Dachziegel notgesichert werden und ist, um die Verkehrssicherheit sicherzustellen, seit Februar letzten Jahres vollständig mit einem Fangnetz überzogen. Bei einer Begehung des Kirchturms wurde festgestellt, dass das Dach undicht ist und das Wasser bis in die erste Geschossebene des Turms eindringt.

Die Wiederherstellung des Turmes setzt wegen der Art der Deckung besondere handwerkliche Fähigkeiten voraus, zudem muss die Baustelleneinrichtung die Lage der Kirche auf einer kleinen Terrasse an einem Steilhang berücksichtigen. Daher wird das Gerüst auch gleich genutzt, um Schäden an der Turmfassade zu beheben.

Die Kirche St. Martin und Georg gehört zu den über 310 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.