14.11.2017 – Thüringen

St. Maternus in Mönchgrün bekommt Besuch von der DSD

St. Maternuskirche in Görkwitz-Mönchgrün © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Innenraum der St. Maternuskirche in Görkwitz-Mönchgrün © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Gotik mit frühem Jugendstil

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr dank ihres Dorfkirchenfonds 15.000 Euro für die Wiederherstellung des Dachs über der St. Maternuskirche in Görkwitz-Mönchgrün zur Verfügung. Um sich vom Fortschritt der Maßnahme einen Eindruck zu verschaffen, besucht am Freitag, den 17. November 2017 um 10.00 Uhr Ernst Herrbach, Ortskurator Erfurt der DSD, die Pastorin Christiane Winterberg bei einem Pressetermin vor Ort. Die Denkmalschutzstiftung bringt durch die Förderung ihre Wertschätzung für die architektonische und aufgrund der vollständigen Innengestaltung auch für die kunsthistorische Bedeutung des Gotteshauses zum Ausdruck. Die Dorfkirche gehört zu den über 460 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Im Zentrum des ringförmigen Ortes Mönchgrün erhebt sich die kleine, im Kern gotische Kirche St. Maternus. Das aus verputztem Bruchstein errichtete Gotteshaus entstand vermutlich um 1300, nachdem der Deutsche Orden den Ort erworben hatte. Auf dem hohen verschieferten Satteldach, das zum Chor hin abgewalmt ist, erhebt sich im Westen ein polygonaler, verschieferter Dachreiter mit Uhr, Glocke und bekrönender Schweifhaube.

Zu betreten ist der Saalbau, der im Osten mit einem von Strebepfeilern gestützten Chor abschließt, auf der westlichen Giebelseite durch ein Spitzbogenportal. Nach barocken Umbauten wurde die Kirche 1903 im Inneren völlig umgestaltet. Neben der in einer Mischung aus neoklassizistischen, neorenaissance- und neogotischen Elementen gestalteten Ausstattung mit Orgel, Kanzelaltar und Gestühl erhielt die Kirche auch neue Bleiglasfenster, die im Chor den Guten Hirten und Maria mit dem Kind zeigen. Den Saal überspannt eine verputzte Holzbalkendecke mit einer Malerei, die in den Ecken die Evangelistensymbole und im Zentrum die Taube des Heiligen Geistes zeigt. In der Art des Jugendstils gehaltene, üppige Blumenranken rahmen die Fenster. Ein neugotischer Taufstein und ein mit Mettlacher Platten gefliester Boden ergänzen das Ensemble.

Durch eine marode Schieferdeckung drang Nässe in das Bauwerk und schädigte die Konstruktion des Daches und des Dachreiters. Braunfäule und Schädlingsbefall führten zu statischen Problemen.

Das Gebäude ist eng mit der Geschichte des Dorfes verbunden und zeigt in seinem im Kern gotischen Bau eine vollständig erhaltene Ausstattung aus der Zeit des frühen Jugendstils.