03.11.2023 – Bayern

St. Nikolaus in München-Bogenhausen soll wieder nutzbar gemacht werden

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert Notsicherung der „lachenden“ Kirche

Dank einer großzügigen Spende der Paul und Katrin Basiner-Stiftung kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die statische Notsicherung des Dachs der Kirche St. Nikolaus in München-Bogenhausen mit 25.000 Euro fördern. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Axel Hofstadt, Ortskuratorium München, bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 7. November 2023 um 14.00 Uhr an Pfarrer Peter Duswald. Die Kirche gehört damit zu den über 560 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die Kirche St. Nikolaus bildet den Mittelpunkt des ehemaligen Dorfes Englschalking. Seit der Eingemeindung in die Stadt München 1930 konnte der Ort seinen Charme als Dorf mitten in der Stadt beibehalten. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leistet die kleine Kirche, die ihren mittelalterlichen Charakter, trotz einiger Renovierungen und Veränderungen im 17. und 19. Jahrhundert, bewahren konnte. Das besondere Markenzeichen der Kirche ist das „lachende Gesicht“, das sich aus der Anordnung der Fenster und einer Sonnenuhr am Dachreiter ergibt und Bewohner und Besucher des Dorfes freundlich zu grüßen scheint. Durch Schädlings- und Pilzbefall der Holzkonstruktion ist das Dach der Kirche jedoch mittlerweile einsturzgefährdet und das Gebäude und der umliegende Friedhof dürfen nicht mehr betreten werden. Die nun geförderte Notsicherung soll den Kirchenraum wieder als Anlaufstelle der Gläubigen in Englschalking nutzbar machen.

Zum Objekt

Die spätromanische ehemalige Trutz- und Wehrkirche ist wahrscheinlich um 1300 gebaut worden. Das einschiffige Langhaus wird von einem eingezogenen Rechteckchor abgeschlossen. 1659 hat man die Rundbogenfenster vergrößert und das Innere der Kirche barockisiert. Die Orgelempore, Kanzel und Seitenaltäre aus der gleichen Zeit mussten jedoch 1956 bei Renovierungsarbeiten wegen starker Feuchteschäden entfernt werden. Heute erscheinen die verputzten Ziegelmauern des Kirchenbaus schlicht und zurückhaltend, 1969 entdeckte man jedoch Reste spätgotischer Wandmalereien in der Laibung des Chorbogens.