22.05.2018 – Bayern

St. Peter in Dillingen wird erneut gefördert

Das Kreuz auf der Weltkugel

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt dank der Lotterie GlücksSpirale die Restaurierung der Wand- und Deckenmalereien im Langhaus der St. Petersbasilika in Dillingen mit 40.000 Euro. Bei einem Pressetermin vor Ort am 25. Mai 2018 um 11.00 Uhr überbringt Rudolf Amann, Ortskurator Augsburg der DSD, den symbolischen Fördervertrag an Pfarrer Wolfgang Schneck. Das heutige im 17. Jahrhundert entstandene Gotteshaus zählt zu den über 400 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt dank der Lotterie GlücksSpirale die Restaurierung von Wand- und Deckenmalereien im Langhaus der St. Petersbasilika in Dillingen mit 40.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 25. Mai 2018 um 11.00 Uhr Rudolf Amann, Ortskurator Augsburg der DSD, an Pfarrer Wolfgang Schneck. Bereits 2015 unterstützte die DSD die Mauerwerkssanierung im Langhaus und im Turm der Peterskirche mit 50.000 Euro.

Die monumentale Basilika St. Peter steht im Zentrum der Stadt am Basilikaplatz in einer Sichtachsenbeziehung zum Schloss. Das Gotteshaus ist wohl der dritte Neubau an dieser Stelle, nach einem romanischen und gotischen Vorgängerbauwerk. Die heutige St. Peterskirche entstand zwischen 1619 und 1628 und musste nach dem Dreißigjährigen Krieg erneut saniert werden.

Von außen betrachtet setzt sich die Kirche aus Hauptbau, Chorapsis, Turm und südlichen Vorbauten zusammen. Der Hauptbau ist ein rund 50 mal 25 Meter messender, mit steilem Satteldach überfangener kubischer Baukörper. Die beiden zunächst fensterlosen Längsmauern werden durch vier große Fenster geöffnet. Die ungewöhnlichen rundbogigen Fenster scheinen als eine Art nachgotische, zweibahnige Maßwerkfenster gedacht. Zwei weitere Maßwerkfenster finden sich in den Diagonalen der monumentalen halbrunden Chorapsis, die ein Kuppeldach in Form einer halben Kugelkalotte deckt. Südlich zum Vorplatz hin steht der rund 46 Meter hohe, 1669 von dem Augsburger Maurermeister David Motzardt, Mozarts Urgroßvater, erhöhte gotische Turm. Er besteht aus einem einfachen verputzten Unterbau auf quadratischem Grundriss und einem mit Lisenen und Gesimsen gegliederten achteckigen dreigeschossigen Aufsatz mit welscher Haube. Beidseitig wurde je eine offene dreibogige Arkadenvorhalle vorgesetzt. Im Osten hat man die Sakristei vorgebaut, auf der Nordseite 1733 die Erasmuskapelle angebaut.

Die Bilder und die Stuckarbeiten schufen 1734/1735 verschiedene namhafte Künstler. Das zentrale Deckenbild im Chor zeigt die Hl. Dreifaltigkeit, das Kreuz auf der Weltkugel und Maria mit den Apostelfürsten Petrus und Paulus. Die Deckenfresken im Schiff zeigen Propheten und Märtyrer sowie die Kirche mit Klerus und Laien. Weitere Nebenaltäre und Wandbilder entstanden im 17. und 18. Jahrhundert, die Kanzel im Jahr 1625.

Vor der Restaurierung der Bilder musste die Standsicherheit des Dachs wiederhergestellt werden. Rissbildungen am Mauerwerk und erhebliche Verformungen an den Dachkonstruktionen waren beunruhigend. Die zunächst als Hallenkirche mit schmalen Seitenschiffen geplante Kirche mit einem im Mittelschiff sehr weitgespannten tragenden Tonnengewölbe war so ambitioniert, dass bereits 1644 Bauschäden auftraten, die dazu führten, dass die Seitenschiffe zu Wandpfeilerabseiten umgewandelt wurden. Die bauzeitliche Dachkonstruktion hat eine freie Spannweite von rund 23 Metern. Sie zählt zu den größten erhaltenen freispannenden Dachwerken der Zeit. Doch die Ausführung mit nur zwei Kehlbalkenebenen und ohne den Dachschub kompensierenden Zerrbalken verursachte von Anfang an bis heute Probleme.

St. Peter in Dillingen zählt zu den über 400 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.