12.09.2017 – Nordrhein-Westfalen

St. Reinoldi in Dortmund wird Förderprojekt der DSD

Eine wunderschöne Kirche

Kurzfassung: Einen symbolischen Fördervertrag über 260.000 Euro für die Fassadenrestaurierung an der Apsis der St. Reinoldikirche in Dortmund überbringt am 14. September 2017 um 11.30 Uhr Karin Lehmann vom Ortskuratorium Dortmund der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) an Pfarrer Michael Küstermann. Die älteste Dortmunder Innenstadtkirche ist eines von über 420 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Einen symbolischen Fördervertrag über 260.000 Euro für die Fassadenrestaurierung an der Apsis der St. Reinoldikirche in Dortmund überbringt am Donnerstag, den 14. September 2017 um 11.30 Uhr Karin Lehmann vom Ortskuratorium Dortmund der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) an Pfarrer Michael Küstermann.

Zentral im historischen Zentrum Dortmunds steht die evangelische Stadtkirche St. Reinoldi, die älteste Kirche in der Dortmunder Innenstadt, die als Hauptkirche und Wahrzeichen der Stadt dient. Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde sie bis 1956 wiederaufgebaut. Den Turmabschluss erneuerte Herwarth Schulte 1954 mit modernen Details.

Der um 1250 begonnene Bau ist eine steinsichtige, frühgotische, dreischiffige Basilika mit spätromanischem Querhaus und spätgotischem Chor. Ein barocker Turm mit Kuppelhaube und Laterne erhebt sich im Westen. Die Sakristei baute man 1446 nördlich am Chor an. Die Außenhülle wird von Bruchsteinmauerwerk mit Strebepfeilern und großen Maßwerkfenstern geprägt, die weit in den Obergaden hineinreichen. Den Obergaden gliedern Lisenen und halbierte Fensterrosen. Der aufwendig gestaltete, höher als das Langhaus errichtete Chor, der von Meister Roseer von 1421 bis 1450 als gotischer Saalchor mit Apsis erbaut wurde, zeigt Blendmaßwerk, Baldachine, Filialen, verzierte Strebepfeiler, ein Kreuzrippengewölbe zwischen spitzbogigen Gurten und vierbahnige Maßwerkfenster. Im Inneren sind kunsthistorisch besonders bedeutsam der flämische Flügelretabel des Hochaltars, das Sakramentshaus und ein steinernes Reliquiengehäuse, das zweireihige Chorgestühl, das Adlerpult aus Messing - alles aus dem beginnenden oder der Mitte des 15. Jahrhunderts - und die Holzskulptur des Namenspatrons als Ritter aus dem frühen 14. Jahrhundert.

Starke Steinschäden waren an der sandsteinernen Bauzier und am Mauerwerk aufgetreten. Es hatten sich Schollen gebildet, Steinteile brachen aus und Krabben stürzten ab. Einige Kreuzblumen fielen herab. Die Steinplatten, die nur mit Mörtel vor die Außenwände aufgebracht worden sind, lösten sich. Die Schutzverglasung für die Fenster des Künstlers Stockhausen wurden in den 1950er Jahren ohne Hinterlüftung eingebaut, was zur Glaskorrosion führte. Durch undichte Schieferdeckung konnte schließlich Nässe in den Dachraum eindringen.

Die jetzt geplanten Arbeiten umfassen die steinmetzmäßige Instandsetzung der Fassaden, einschließlich der Schutzverglasung und Restaurierung der Kunstverglasung sowie die Erneuerung der Dachdeckung, die Demontage und den Neuaufbau des Maßwerkfensters Feld 5 sowie Taubenabwehr, Malerarbeiten und Blitzschutz. Die Arbeiten sind dringend, um die akut gefährdete Originalsubstanz zu retten. Die Maßnahmen werden beispielhaft vorbereitet, denkmalpflegerisch in sehr hoher Qualität ausgeführt und basieren auf einer engen Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden, den Architekten und den Handwerkern vor Ort.

Die im belebten Zentrum Dortmunds stehende und täglich geöffnete Kirche wird von einer engagierten Gemeinde und einem rührigen Förderverein unterstützt. St. Reinoldi ist eines von über 420 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.