13.12.2012 – Presse

Stadt befestigt ihre Mauern

Ortskurator überbringt DSD-Fördervertrag in Überlingen

Kurzfassung: Am 17. Dezember 2012 um 12.00 Uhr überbringt Ekkehard Achterberg vom Ortskuratorium Villingen-Schwenningen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Anwesenheit von Klaus Sattler, Pressesprecher von Lotto Baden-Württemberg, einen Fördervertrag in Höhe von 100.000 Euro für die Sanierungsarbeiten an der ehemaligen Stadtbefestigung in Überlingen an Oberbürgermeisterin Sabine Becker. Die alte Stadtmauer ist eines von über 230 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte. In diesem Jahr förderte die DSD dank der GlücksSpirale weitere fünf Projekte in Überlingen.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, in diesem Jahr zum dritten Mal an der Instandsetzung der Stadtmauer von Überlingen. Mit den diesjährigen 100.000 Euro können die Maurerarbeiten an der Brücke über den Blatterngraben und der östlichen Flügelmauer in Angriff genommen werden. Den Vertrag überbringt Ekkehard Achterberg vom Ortskuratorium Villingen-Schwenningen der DSD am Montag, den 17. Dezember 2012 um 12.00 Uhr in Anwesenheit von Pressesprecher Klaus Sattler und Bezirksdirektor Frank Eisele von der Staatlichen Toto Lotto GmbH Baden-Württemberg an Oberbürgermeisterin Sabine Becker in ihrem Büro.

Die mittelalterliche Stadtbefestigung Überlingens ist noch weitgehend erhalten. Sie beeindruckt insbesondere durch die gewaltige Höhe ihrer Mauerzüge, Türme und Bastionen und die bis zu 15 Meter tief in den Molassefels eingeschnittenen Gräben, die seit dem 19. Jahrhundert zu Grünflächen und Spazierwegen ausgestaltet wurden. Begonnen wurde das Werk um den heutigen Altstadtkern mit dem inneren Befestigungs­ring. Das Stadtrecht verlieh Überlingen Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Die neugegründete Stadt wuchs rasch und integrierte bereits im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts das sogenannte „Dorf“ in das Festungs­werk. In den äußeren Mauerring bezog man auch den Blatterngraben ein. Mit der Hinneinnahme der Fischerhäuser Vorstadt in den 1480er Jahren und des Gallerrückens Mitte des 16. Jahrhunderts war der Ausbau der Stadtbefestigung schließlich abgeschlossen. Im Laufe der Jahre wurden die Festungsgräben vertieft und verbreitert. Im Dreißig­jährigen Krieg erhöhte man die Türme und verstärkte die Anlagen mit vorgelagerten Erdwällen. Geldmangel und die veränderte Kriegsfüh­rung führten zum allmählichen Verfall der Festungsanlagen, die im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts mehrere Tore und Türme durch Abbruch verlor, um dem wachsenden Verkehr Platz zu schaffen.

Erst mit dem aufkommenden Fremdenverkehr in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde man sich der einzigartigen Bedeutung der Überlinger Befestigungsanlagen wieder bewusst. Zu Füßen des Gallerturms entstand 1875 der Stadtgarten, in den heute auch die Gräben einbezogen sind. Einen Teil der Tore und Türme nutzen Vereine. Allerdings waren die Mauerkronen durch Bewuchs völlig instabil geworden. Auch der Fugenmörtel war an manchen Stellen nicht mehr da, so dass sich Steine aus dem Mauerverband lösten.

Die Überlinger Stadtmauer gehört zu den über 230 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.