08.08.2015 – Presse , Niedersachsen

Stiftung als verlässlicher Partner

Weitere Hilfe für Sanatorium Barner in Braunlage

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erweist sich als verlässlicher Partner für das Sanatorium Barner in Braunlage. Für die Instandsetzung der Fenster stellt die Stiftung aus Bonn weitere 100.000 Euro zur Verfügung. Anlässlich der Förderung überbringt Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD am 11. August 2015 um 17.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag an Johannes Barner, den Vorsitzenden der Stiftung Sanatorium Dr. Barner. In diesem Jahr kann damit die Reparatur der Fenster am Vorderhaus II, am Wandelgang und am Mittelhaus erfolgen. Seit 2002 zählt das Sanatorium Barner zu den über 320 Förderprojekten die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Das Sanatorium Barner in Braunlage © Liebeskind/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erweist sich als verlässlicher Partner für das Sanatorium Barner in Braunlage. Für die Reparatur der Fenster am Vorderhaus II, am Wandelgang und am Mittelhaus stellt die Stiftung weitere 100.000 Euro zur Verfügung. Anlässlich der Förderung überbringt Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD am 1. August 2015 um 17.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag an Johannes Barner, den Vorsitzenden der Stiftung Sanatorium Dr. Barner. Das Sanatorium Dr. Barner wurde vom Sanitätsrat Barner 1900 in landschaftlich reizvoller Umgebung gegründet. Die architektonisch aufwendigen Gebäude und eine große Parkanlage schuf 1912 bis 1914 der Jugendstilarchitekt Albin Müller.

Albin Müllers Sanatoriumsneubau bezieht sich auf die großen Privatsanatorien des Schweizer Kurortes Davos. Die Ausstattung erfolgte im Stile zeitgenössischer Grandhotels. Zunächst wurde Albin Müller mit der Innenraumausstattung der sogenannten Villa am Walde und des Empfangsbereiches im Vorderhaus beauftragt. In den noch heute erhaltenen Räumen mit ihren handwerklich hochwertigen Wandverkleidungen, Einbaumöbeln und Ausstattungsdetails zeigt sich ein deutlicher Einfluss des belgischen Jugendstilarchitekten Henry van de Veldes. Die 1905 ausgeführte Vorderhaus-Diele und das angrenzende Sprechzimmer des Arztes sind die frühesten nachweisbaren Innenausstattungen Müllers.

Der ebenfalls zwischen 1912 und 1914 realisierte Erweiterungsbau des Sanatoriums bezieht die schon vorhandenen Gebäudeteile funktionell und gestalterisch mit ein. Er stellt trotzdem eine völlig eigenständige Leistung des Architekten dar, von der Türklinke über Mobiliar und Wandbeläge bis zur Fassadengestaltung. So entstand ein Gesamtkunstwerk, das erstaunlich unversehrt überkommen ist. Die Anlage zeigt anschaulich die einmalige Verbindung zwischen Medizin, Architektur und Ausstattung.

Neben den überall zutagetretenden Gebäudemängeln, veränderte Umbauten des 20. Jahrhunderts und abgenutzten Oberflächen drohte vor allem wegen des mangelhaften Brandschutzes die Schließung. Eine gründliche Schadensaufnahme mit Maßnahmenplan mündete in dem Masterplan des Architekturbüros Chipperfield. In sinnvollen Jahresplanungen, die den laufenden Betrieb und die zur Verfügung stehenden Finanzmittel berücksichtigen greifen die notwendigen Maßnahmen zwar stark in den Bestand ein, bieten aber die einmalige Chance, das Objekt von den verunstaltenden Änderungen des 20. Jahrhunderts in seiner weitgehend noch vorhandenen Ausstattung wiederherzustellen.

Das Sanatorium Barner in Braunlage gehört seit 2002 zu den über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte. 2002 übertrug die Familie die Anlage in eine Stiftung, die sich dem dauerhaften Erhalt des Sanatoriums widmet.

Weitere Infos: www.monumente-online.de/07/04/leitartikel/02_Sanatorium.php