10.12.2015 – Nordrhein-Westfalen

Stiftung fördert erneut Schloss Melschede in Sundern

Reizvoll gelegene Barockanlage

Kurzfassung: Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 11. Dezember 2015 um 10.00 Uhr im Beisein von Bodo Kemper von WestLotto einen symbolischen Fördervertrag über 70.000 Euro für die Dachinstandsetzung über dem Ostflügel von Schloss Melschede in Sundern an Maximilian Wrede von der Gut Melschede GmbH & Co. KG. Das in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaute Schloss ist seit 1999 eines der über 380 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt auch in diesem Jahr die anstehenden Restaurierungsmaßnahmen an Schloss Melschede in Sundern im Hochsauerlandkreis. Diesmal stellt sie 70.000 Euro für die Dachinstandsetzung über dem Ostflügel zur Verfügung. Die Förderung wurde möglich durch die Erträge der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist. Anlässlich der Förderung überbringt Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der DSD, den symbolischen Fördervertrag am Freitag, den 11. Dezember 2015 um 10.00 Uhr im Beisein von Bodo Kemper von WestLotto an Maximilian Wrede von der Gut Melschede GmbH & Co. KG.

Die Gut Melschede KG erwarb das Schloss 2010. Der neue Eigentümer verfolgt die bauliche Instandsetzung der Anlage mit großem Engagement. Die Arbeiten an der landschaftlich reizvoll gelegenen und repräsentativen Barockanlage werden sorgfältig fortgeführt. Das Schloss wird für Feste, Veranstaltungen und Konzertreihen genutzt und weiterentwickelt. Künftig sollen in der außergewöhnlichen Barockkapelle Konzerte und standesamtliche Trauungen verstärkt stattfinden.

In einem nach Südwesten geöffneten Tal wurde im Auftrag von Ferdinand von Wrede von 1656 bis 1669 die barocke Vierflügelanlage von Schloss Melschede errichtet. In den 1820er Jahren wurde der Westflügel bei Umbauarbeiten abgetragen, so dass heute nur noch eine offene dreiflügelige Anlage zu sehen ist. Die verputzten zweigeschossigen Bauten decken Schieferdächer. Hohe Walmdächer überspannen die Flügel, der Südbau wird von einem Mansarddach abgeschlossen. Die Außenecken des Hauptflügels betonen quadratische Türme, von denen einer eine barocke Schweifhaube trägt. Das Dach des Nordflügels trägt zum Ehrenhof hin einen kleinen Glockenturm. Das Hauptportal im Südflügel datiert auf 1669.

Die 1670 gebaute katholische Hauskapelle St. Antonius ist in das Obergeschoss des südlichen Flügels integriert. Die im Außenbau nicht erkennbare Kapelle wird im Südflügel durch ein aufwendiges Portal aus Effenberger Marmor mit korinthischen Säulen, gesprengtem Giebel und bekrönender Kartusche betont. Im Inneren des Schlosses führt eine repräsentative, zweiläufige Treppe mit aufwendiger, floraler schmiedeeiserner Brüstung im Südflügel zum Speisesaal. Dort befinden sich mehrere Gemälde eines Jagdzyklus aus der Werkstatt des flämischen Malers Jan Flynt aus der Zeit um 1660.

Die geplanten Arbeiten am Dach sind dringend notwendig, da der Vorbesitzer nicht die finanziellen Mittel für die Instandsetzung hatte. Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden, so dass eine gute Qualität der Arbeit erzielt werden kann. Schloss Melschede ist eines der über 380 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.