21.08.2015 – Presse , Nordrhein-Westfalen

Stiftung unterstützt Sanierung der Brigida-Brücke

Bald wieder sicherer Übergang über die Kyll

Auch zukünftig soll die Brigida-Brücke in Kronenburg für Fußgänger einen sicheren Weg über die Kyll ermöglichen. Die Deutsche Stiftung Denkmal­schutz (DSD) beteiligt sich mit 47.000 Euro an der dringend notwendigen Sanierung der barocken Brückenanlage. Anlässlich der Förderung überbringt Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der DSD, gemeinsam mit Andre Bentz von WestLotto bei einem Pressetermin am Mittwoch, den 26. August 2015 um 11.30 Uhr einen symbolischen Vertrag an den Dahlemer Bürger­meister Jan Lembach. Die Mittel stehen für die Gesamtinstandsetzung zur Verfügung. Die zwischenzeitlich komplett gesperrte Brigida-Brücke gehört damit zu den über 370 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die Ortschaft Kronenburgerhütte gehörte seit dem Mittelalter zur Herrschaft Kronenburg, die als Siedlung um einen Burgberg herum an der Kyll entstand. Seit dem 15. Jahrhundert ist in Kronenburgerhütte eine eisenverhüttende Industrie bekannt, die zum Beispiel Gussöfen und Takenplatten herstellte und sie überregional exportierte. 1850 wurde die Produktion eingestellt.

1736 entstand auf dem Uferrücken der Kyll die barocke Brigida-Kapelle, vor deren Apsis die zweibogige Bruchsteinbrücke über die Kyll beide Ortsteile verbindet. Vermutlich entstanden Kapelle und Brücke zur gleichen Zeit. Die Brücke ist 26 Meter lang und besteht aus zwei Kreissegmentbögen von jeweils 6,5 Metern. Der mittlere Strompfeiler hat einen 1,6 Meter langen zugespitzten Vorkopf, einen sogenannten Wellenbrecher, der abgeschrägt bis zur Unterkante der Brüstung hochgeführt ist. Über dem Pfeiler befindet sich ein kleiner vergitterter halbrunder Balkon. Die Brüstungen sind 40 Zentimeter breit und 1,25 Meter hoch und mit einer Rollschicht abgedeckt. Die Fahrbahnbreite vergrößert sich in der Höhe der Widerlager. Die Brücke zeigt ihren höchsten Punkt über dem Pfeiler und fällt zu den Widerlagern leicht ab. Durch Verkehrsbelastung und mangelhafte Verfugung konnte Was­ser in das Mauerwerk eindringen und die Konstruktion und das Mauerwerk schädigen: Abplatzende ausbrechende Steine, Frostsprengungen, Rissbil­dung. Teile der Brüstung sind nach außen abgeschert, so dass ein Versatz zum Bogenmauerwerk entstanden ist. An den Seiten und in den Gewölben sind Steinausbrüche und Risse aufgetreten. Nunmehr kann die Kommune, unterstützt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die NRW-Stif­tung die Instandsetzung angehen und die Brücke erhalten, die ein städte­baulicher Höhepunkt und Identifikationsfaktor des Ortes ist.