16.10.2017 – Nordrhein-Westfalen

Stiftungs-Plakette für Hof Grube in Lüdinghausen

Abschluss der Restaurierung des ältesten Bauernhauses Westfalens

Kurzfassung: Am Donnerstag, den 19. Oktober 2017 um 11.00 Uhr überreicht Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ für Hof Grube in Lüdinghausen. Die Tafel ist nach Abschluss der zuletzt durchgeführten Arbeiten am Fußboden des Haupthauses eine bleibende Erinnerung an die Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Hinweis auf die von 2010 bis 2014 erfolgten Restaurierungsmaßnahmen am ältesten bekannten Bauernhaus Westfalens. 

Hof Grube

Hof Grube in Lüdinghausen © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Am Donnerstag, den 19. Oktober 2017 um 11.00 Uhr überreicht Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ für Hof Grube in Lüdinghausen. Die Tafel ist nach Abschluss der zuletzt durchgeführten Arbeiten am Fußboden des Haupthauses eine bleibende Erinnerung an die Förderung der DSD und Hinweis auf die von 2010 bis 2014 erfolgten Restaurierungsmaßnahmen am ältesten bekannten Bauernhaus Westfalens. Langjähriger Leerstand und Bauvernachlässigung hatten zu erheblichen Schäden an der Fachwerk- und Dachkonstruktion geführt, bevor die neuen Eigentümer sich des Denkmals annahmen. Wasser war durch die marode Dachdeckung gedrungen und hatten einige Decken einstürzen lassen.

Insgesamt 240.000 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, für die Restaurierung des Haupthauses und des Speicherbaus zur Verfügung stellen können, zuletzt 50.000 Euro im Jahr 2014. Mit diesem Förderbetrag konnte abschließend der Fußboden im Bereich der Dielen, der Abseiten und im Vorschauer des Haupthauses wiederhergestellt werden. Die Sandsteinplatten hatten gereinigt, zum Teil ergänzt und wieder verlegt werden müssen.

Haus Grube, ein Hallenbau in Fachwerk mit einer Vierständerkonstruktion, liegt in der zu Lüdinghausen gehörenden Bauerschaft Tetekum. Einst von einer schützenden Gräfte umgeben, war das Haupthaus ursprünglich 19 m lang und besaß acht Gebinde, eine Mittellängsdiele, Abseiten und ein so genanntes Flett, eine Hallenhausküche. Von diesem Bau sind heute noch neben den Dielenlängswänden Teile der Traufwände, der Deckenbalken und der Sparren erhalten. 1789/90 wurde das Gebäude verändert und die Wohnräume des Kammerfachs kamen hinzu. Dabei erhielt das Flett eine repräsentative Herdstelle mit Sandsteinwangen und Schornstein und wurde mit einer Scherwand von der Diele abgetrennt. 1850 erfolgte der Einbau einer hohen, mit einem Ofen beheizbaren Stube in das Kammerfach und Ende des 19. Jahrhunderts führten weitere Umbauten zur Schaffung einer Upkammer und einer Teilunterkellerung. Um 1920 ersetzte man den Fachwerkgiebel durch einen repräsentativen Ziermauerwerksgiebel in Backstein.

Dendrochronologische Untersuchungen an der Fachwerkkonstruktion des Haupthauses datieren das verarbeitete Holz auf das Jahr 1517. Das gesamte bäuerliche Anwesen ist jedoch weitaus älter. Eine erste urkundliche Erwähnung der Hofstelle als Lehen der Herren von Lüdinghausen geht auf das Jahr 1339 zurück.

25 Generationen von Bauern dürften hier in einer Zeitspanne von über 700 Jahren gelebt und gearbeitet haben. Hof Grube stellt damit ein einzigartiges Zeugnis der bäuerlichen Wohnkultur und der münsterländischen Agrar- und Landschaftsgeschichte dar. Es gehört zu den über 420 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen hat fördern können.