06.10.2015 – Presse , Thüringen

Stiftungshilfe für die Dorfkirche in Starkenberg-Dobraschütz

Ortskuratorin überbringt Fördermittel

Kurzfassung: Die kleine Dorfkirche von Dobraschütz erhält Unterstützung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Am 8. Oktober 2015 überbringt Maria Kühl vom OK Altenburg der DSD vor dem Gottesdienst um 19.30 Uhr einen symbolischen Fördervertrag über 3.000 Euro an Pfarrerin Marina Mönch von der Evangelischen Kirchengemeinde. Die Mittel stammen nicht zuletzt aus einer zweckgebundenen Spende anlässlich einer Geburtstagssammlung. Die Dorfkirche von Dobraschütz gehört zu den über 430 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Langfassung: Die kleine Dorfkirche von Dobraschütz erhält Unterstützung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Am 8. Oktober 2015 überbringt Maria Kühl vom OK Altenburg der DSD vor dem Gottesdienst um 19.30 Uhr einen symbolischen Fördervertrag über 3.000 Euro an Pfarrerin Marina Mönch von der Evangelischen Kirchengemeinde. Die Mittel stammen nicht zuletzt aus einer zweckgebundenen Spende anlässlich einer Geburtstagssammlung und dienen der anstehenden Fassadensanierung.

Zentral im Ort erhebt sich auf einem hohen Bruchsteinsockel die kleine massive Saalkirche, die um 1751/1752 errichtet wurde. Die Fassaden werden durch fast quadratische Fenster unten und darüber liegenden Hochrechteckfenstern gegliedert. Ein Walmdach deckt den Bau. Auf dem westlichen Dachabschnitt erhebt sich ein verschieferter, oktogonaler Dachturm mit Schweifhaube und Laterne. An der West- und Nordseite sind Vorhallen angebaut.

Im Inneren dominiert auf blauem Fond die üppige bemalte Ausstattung aus der Erbauungszeit. Um drei Seiten ziehen sich auf bemalten Holzpfeilern eingeschossige Emporen, die farbig gefasst sind und in den von Blumenkartuschen gerahmten Brüstungsfeldern Bibelsprüche zeigen. Die farbige Kassettendecke zeigt Putten und Blumengebinde. Teile der Malerei wurden vermutlich im 19. Jahrhundert erneuert. An den Wänden über der Nord- und Südempore haben sich gemalte Rahmungen aus der Erbauungszeit erhalten. Auf der Ostempore befinden sich in einem Regal 13 Totenkronen aus der Zeit um 1791, die von besonderem volkskundlichem Interesse sind. Kanzel und Orgel mit einem Werk von 1935 stehen auf einer separaten Empore.

Aufgrund von undichten Dächern drang Nässe in den Dachraum ein und drohte die bemalte Decke zu schädigen. Auch an der Ausstattung wurde bereits starker Holzwurmbefall festgestellt. Der Fassadenputz ist verschmutzt, zeigt Risse und platzt großflächig ab. Ebenfalls sind Schäden an den Natursteinmauern aufgetreten.

Nach der Erneuerung der undichten Dachdeckung von Turm und Schiff sowie der Instandsetzung der Fenster bereits 1992 wurden 2011 dringende Holzschutzmaßnahmen im Innenraum durchgeführt, besonders an der Decke. Die Kirchengemeinde warb auch bei ihren Mitgliedern Spenden ein, indem die 126 Sterne, die mit Blattgold belegt sind, unter dem Motto "Mein Stern für Dobraschütz" versteigert wurden. Nunmehr sind Arbeiten an der Außenhülle geplant.

Wegen ihrer weitgehend originalen bauzeitlichen Ausstattung und der üppigen Bemalung verkörpert die Kirche ein typisches Beispiel einer barocken Dorfkirche. Der Bau liegt am Lutherweg und ist in dessen Tourismuskonzept eingebunden.

Die Kirche ist eines der über 430 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.