07.02.2018 – Niedersachsen

Stüveschacht in Osnabrück erhält Fördermittel

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert ein Zeugnis der Industriekultur

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt erstmals die Instandsetzung des Stüveschachtgebäudes in Osnabrück mit 50.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Caroline Bäßler vom Ortskuratorium Osnabrück der DSD anlässlich eines Presse- und Fototermins vor Ort am Freitag, den 9. Februar 2018 um 08.50 Uhr im Beisein von den Landtagsabgeordneten Burkhard Jasper und Clemens Lammerskitten sowie Thomas Knof von Lotto Niedersachsen an Franz Heidemann, Vorsitzender des Fördervereins Stüveschacht e.V. Mit den Fördermitteln, die dank der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, möglich wurden, werden Fassadenarbeiten an der Außenhülle dieses technischen Denkmals ermöglicht.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt erstmals die Instandsetzung des Stüveschachtgebäudes in Osnabrück mit 50.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Caroline Bäßler vom Ortskuratorium Osnabrück der DSD anlässlich eines Presse- und Fototermins vor Ort am Freitag, den 9. Februar 2018 um 08.50 Uhr im Beisein von den Landtagsabgeordneten Burkhard Jasper und Clemens Lammerskitten sowie Thomas Knof an Lotto Niedersachsen an Franz Heidemann, Vorsitzender des Fördervereins Stüveschacht e.V. Mit den Fördermitteln, die dank der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, möglich wurden, werden Fassadenarbeiten an der Außenhülle dieses technischen Denkmals ermöglicht. Aufgrund einer fehlenden Bedachung ist das Natursteinmauerwerk durch Witterungseinflüsse stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Maurer- und Betonarbeiten, speziell die Vermauerung der Mauerkrone, stehen an. Große Ausbrüche, die wegen der Entnahme der Maschinen in die Seitenwände eingebracht wurden, vergrößern die Instabilität der Wände.

Beim Stüveschacht handelt es sich um einen von zwei Tiefschächten der Zeche Piesberg am Rande Osnabrücks. Der nach dem Osnabrücker Bürgermeister Carl Bertram Stüve benannte Schacht liegt auf der Nordseite des Piesbergs, der zum Ibbenbürener Steinkohlerevier gehört. Ein 1,45 km langer Stollen verbindet den Stüveschacht mit dem auf der Südseite des Piesbergs befindlichen Haseschacht.

Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts ist die Förderung von Anthrazitkohle, der hochwertigsten Kohlensorte, am Piesberg durchgehend dokumentiert. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte der Bergbau am Piesberg seine Blüte, technische Neuerungen, die Anbindung an die Osnabrücker Eisenbahn und die wirtschaftlich günstige Lage machten dies möglich. 1869 wurde mit dem Haseschacht der erste Tiefbauschacht der Zeche angelegt. 1873 begann die Teufe des Stüveschachtes, die allerdings bereits drei Jahre später aufgrund von technischen Problemen mit der Wasserhaltung eingestellt wurde. Erst nach dem Verkauf der Zeche 1889 an den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein investierte man nochmal in einen Ausbau der Anlage. Mit der Schließung der Zeche im Jahr 1898 infolge eines fatalen Grubenunglücks, zunehmenden Wasserhaltungsproblemen und eines Streiks der Bergarbeiter war die Stüveschachtanlage dem Verfall preisgegeben. Bis auf ein Gebäude wurde schließlich die gesamte Anlage abgerissen.

Dieses einzig erhaltene Bauwerk der Anlage liegt direkt am Schacht. Es zeigt sich heute in einem ruinösen Zustand. Einst beherbergte es die Wasserhaltungsmaschine, die das in der Tiefe zufließende Grubenwasser hob. Das 19 Meter hohe ehemalige Pumpengebäude steht über quadratischem Grundriss und besitzt ein Hausteinmauerwerk aus Karbonquarzit. Farblich abgesetzt sind ein umlaufendes Gesimsband in Ziegelmauerwerk sowie Einfassungen um Fenster und Tore ebenfalls in Ziegelmauerwerk. Der Förderverein Stüveschacht e.V. bemüht sich darum, die Anlage der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Der Stüveschacht, ein Zeugnis der Industriekultur der Region, ist damit eines von über 380 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.