06.06.2023 – Jugend , Handwerk

Synergien beim Wiederaufbau historischer Gebäude im Ahrtal

Schüler eines denkmal aktiv-Projekts unterstützen das Fluthilfecamp der Jugendbauhütten

Am Donnerstag, den 15. Juni 2023 besuchen 21 Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 d des Are-Gymnasiums in Grafschaft mit ihrer Lehrerin Maria Reiner die ehemalige Synagoge in Dernau. Sie unterstützen im Ahrtal das Fluthilfecamp der Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei dem rund 300 junge Menschen vom 12. bis zum 24. Juni 2023 an 17 Denkmalbaustellen in der Weinbauregion bei der Rettung flutgeschädigter historischer Gebäude tatkräftig anpacken. Die Gymnasiasten aus der Grafschaft wollen ebenfalls helfen und Hand anlegen, Lehmsteine mauern und Holznägel herstellen.

Für die Exkursion hat Lehrerin Reiner den Buchtipp „… in einem anderen Lande: Geschichte, Leben und Lebenswege von Juden im Rheinland“ von Matthias Bertram zur Vorbereitung genutzt. Darin ist sie auf die ehemalige Synagoge in Dernau gestoßen. „In diesem Buch“, so Reiner, „gibt es Fotografien aus diesem Haus vor der Flut, darunter Aufnahmen von der Kölner Decke im einstigen Betsaal, mit Lagebeschreibung der Räume und historischen Daten. Meine Schüler und auch ich selbst finden es megaspannend, sich hier auf Spurensuche zu begeben.“

Die jungen Schülerinnen und Schüler untersuchen in diesem Schuljahr im Rahmen eines „denkmal aktiv“-Projekts die Auswirkungen der Flutkatastrophe des Sommers 2021 auf historische Bauwerke im Ahrtal. Die Projektarbeit im Rahmen des Schulprogramms der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) denkmal aktiv wird im Schwerpunkt „Schädliche Umwelteinflüsse auf das Kulturerbe im Unterricht vermitteln“ gefördert. Von den im Ahrtal arbeitenden jugendlichen Teilnehmern des Freiwilligen Sozialen Jahres in der Denkmalpflege erhielten sie dazu Putzproben, die im Schülerlabor der Universität Koblenz-Landau auf Kontaminationen und chemische Strukturveränderungen untersucht und analysiert werden.

So wird für die Lerngruppe Denkmalschutz anschaulich erfahrbar. Sie lernen konkret, wie Denkmalerhalt in der Heimatregion funktioniert und welche naturwissenschaftlichen Methoden dabei angewandt werden. Und nicht zuletzt werden sie dabei zu Zeugen des Fortschritts der Wiederaufbaumaßnahmen im von der Flut noch immer stark gezeichneten Ahrtal.

Weitere Informationen und Vermittlungen für Pressevertreter: Thomas.Mertz@denkmalschutz.de oder 0228-9091-404.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hatte bereits kurz nach der Flutkatastrophe mit ihrem Soforthilfeprogramm den Denkmaleigentümern der Region bei der Rettung und beim Erhalt ihrer Gebäude finanziell und beratend Hilfe zukommen lassen. Zur weiteren Unterstützung richtete sie dann ein „Mobiles Team Fluthilfe“ ein, das seit März 2022 tatkräftig Unterstützung bei Wiederaufbaumaßnahmen leistet. Nun folgt mit dem Fluthilfecamp der Jugendbauhütten eine weitere umfangreiche Hilfsaktion für das Ahrtal. Damit löst die DSD ihr Versprechen ein, den Menschen vor Ort in der Wiederaufbauzeit aktiv zur Seite zu stehen.