28.04.2020 – Nordrhein-Westfalen

Syrisch-orthodoxes Kloster in Warburg erhält weiteren DSD-Fördervertrag

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bleibt dran!

Wir bleiben dran. Bereits dreimal hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in den vergangenen Jahren verschiedene Renovierungsmaßnahmen im syrisch-orthodoxen Kloster in Warburg mit insgesamt 125.000 Euro unterstützt. Nun stellt sie weitere 25.000 Euro für die Schiefereindeckung des Dachs über dem Haupteingang und des Zwiebelturms zur Verfügung und erweist sich als verlässlicher Partner. Zudem leistet die DSD damit ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Das syrisch-orthodoxe Kloster in Warburg ist eines von über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Kurz nach ihrer Ansiedlung 1281 in Warburg errichteten die Dominikaner ein Kloster, das 1824 aufgehoben wurde. 1892 kehrten sie in die Stadt zurück, und erbauten zwischen 1905 und 1908 ein neues Kloster mit einer Kirche auf L-förmigem Grundriss. Das an exponierter Stelle über dem Bachtal, nördlich vom Stadtkern errichtete Gotteshaus blickt mit seiner Hauptfront zur Stadt. Nach der Umstrukturierung der dominikanischen Ordensprovinz in den 1990er Jahren werden die Klostergebäude als syrisch-orthodoxes Kloster St. Jakob von Sarug genutzt.

Baumeister der Dominikanerkirche ist der Düsseldorfer Architekt Caspar Clemens Pickel. Er errichtete einen Bau aus teilweise bossierten Sandsteinen in neogotischen und Jugendstilelementen, der aus Vorhalle, Treppentürmchen, Quergiebeln und Dachreiter besteht. Besonders repräsentativ gestaltete er die Front mit dem Doppelportal, auf dessen Mittelpfeiler eine Marienfigur steht. Ein hohes Südfenster belichtet den Kirchenraum. Während das Langhaus 1908 geweiht werden konnte, wurde der einschiffige, gerade geschlossene Mönchschor in gotisierenden und expressionistischen Formen erst 1933 nach Plänen des Kölner Architekten Theo Schmitz vollendet. Das Langhaus der Klosterkirche ist als zweischiffige Halle gestaltet. Der gewölbte Bau hat nach innen gezogene Strebepfeiler und bedient sich der Formensprache der Spätgotik. Besonders qualitätvoll sind die Maßwerkfenster und deren Bleiverglasung.

Der westlich an der Kirche anschließende Konventbau mit Vestibül, Haupttreppenhaus und Mönchszellen besteht aus zwei ursprünglich nur zweigeschossigen Flügeln. Mitte der 1920er Jahre wurde nach Westen hin der Flügel des Exerzitienhauses angefügt. 1966 stockte man den Konventbau um ein Stockwerk auf und ersetzte das Mansard- durch ein Vollgeschoss. Die Zubauten und Erweiterungen schließen sich im Stil eng an den Ursprungsbau als eine gewachsene Einheit an.