01.10.2018 – Mecklenburg-Vorpommern

Thomaskirche in Tribsees wird wiedereröffnet

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht Grußwort bei Festgottesdienst

Am Montag, den 1. Oktober 2018 um 17.00 Uhr wird die St. Thomaskirche in Tribsees in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem Festgottesdienst feierlich wiedereröffnet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte für die Gewölbesanierung im vergangenen Jahr 15.000 Euro zur Verfügung.

Tribsees liegt auf halber Strecke zwischen Greifswald und Rostock, im Süden des Landkreises Vorpommern-Rügen. Die dreischiffige, kreuzrippengewölbte Backsteinhallenkirche entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. In den Bau wurden Teile eines Vorgängerbaus aus der Mitte des 13. Jahrhunderts einbezogen. Aus der Zeit des Vorgängerbaus stammt auch der Feldsteinunterbau des quadratischen Westturms. Der obere Turmbereich entstand im 14. und 15. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert errichtete man auch die Sakristei mit Netzgewölbe an der Chornordseite. Im 19. Jahrhundert wurde an der Südseite eine neogotische Vorhalle angefügt und das Innere neogotisch überformt.

Kostbarstes Ausstattungsstück ist der spätmittelalterliche Flügelaltar mit einer ungewöhnlichen Darstellung der eucharistischen Mühle. Der 3 Meter hohe und 5,50 Meter breite Altar entstand vermutlich um 1430. Die Art der Darstellung verdankt sich der Abendmahlsfrömmigkeit der Zisterzienserklöster. Das Motiv ist – insbesondere als geschnitzte Version – sehr selten. Weiterhin sind von der Ausstattung die Kanzel von 1577 und die Buchholz-Orgel von 1831 hervorzuheben.

Von 2013 bis 2016 wurden schrittweise – seit 2015 unterstützt von der DSD – Arbeiten an den Dächern von Kirchenschiff, Chor und Seitenschiffen durchgeführt. Danach ging man im Inneren die starke Verschmutzung und die erkennbaren Feuchteschäden, insbesondere aber die vorhandenen Risse in den Gewölben an.

Die Thomaskirche ist eines von über 530 Projekten, die die DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.