17.07.2020 – Niedersachsen

Tischler- und Malerarbeiten im Veltheimschen Haus in Braunschweig

Veltheimsches Haus in Braunschweig © IGP Gockel GmbH & Co. KG/Baunatal

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Fassadentranslozierung bei der Erweiterung 1901

Das Veltheimsche Haus gehört seit diesen Tagen zu den über 430 Objekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte. Die private Denkmalschutzstiftung stellt dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für die in dem denkmalgeschützten Haus notwendigen restauratorischen Tischler- und Malerarbeiten 90.000 Euro zur Verfügung. Damit leistet die spendensammelnde DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Das Ensemble nutzt seit 1935 die Handwerkskammer.

Das prächtige Fachwerkhaus befindet sich im Herzen der Stadt am zentralen Burgplatz Braunschweigs neben dem Dom, der Burg Dankwarderode und dem Braunschweiger Löwen. Achatz von Veltheim und seine Frau Margareta von Saldern hatten sich den Bau zur Zeit der Hochrenaissance in den Jahren zwischen 1573 und 1575 errichten lassen, wovon eine Inschrift und das Wappen über der Tordurchfahrt Zeugnis ablegen. Das Haus ist also nach dem mittelalterlichen Dom das älteste Gebäude am Platz. Am Erker wurde 1868 ein Renovierungsdatum angebracht. 1901 erweiterte man den Bau nach Osten hin um ein Fachwerkhaus fast gleicher Größe. Dessen auf 1525 datierte Fassade hatte man um wenige hundert Meter aus der Sack hierher transloziert. Die Sack war die Hauptstraße des kleinsten und jüngsten der fünf Weichbilde Braunschweigs.

Das adlige Stadthaus war als dreigeschossiger Eckbau mit Durchfahrt konzipiert worden. Die Geschosse des Fachwerkbaus springen vor, ein Erker mit Zwerchhaus führt über alle Geschosse und dient als Utlucht. Auch der translozierte Nachbarbau ist dreistöckig. Er besitzt eine Lukarne mit Ladeluken und Kran, eine Durchfahrt sowie eine massiv gemauerte Flanke. Beide Fachwerkhäuser sind reich beschnitzt und farbig gefasst. Hohe Ziegeldächer, teils mit kleinen Gauben, decken das Ensemble.

Weitere Informationen: www.denkmalschutz.de/denkmal/veltheimsches-haus.html