23.09.2022 – Brandenburg

Turmsanierung an der Dorfkirche in Hohengörsdorf

Ein facettenreiches architektonisches Zeugnis der Kulturlandschaft

An der Turmsanierung der Dorfkirche Hohengörsdorf beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank ihres Dorfkirchenfonds mit 15.253 Euro. Die Dorfkirche gehört somit zu den über 700 Denkmale, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Brandenburg gefördert hat.

Inmitten des strukturell gut erhaltenen historischen Dorfkerns ist der Sakralbau ortsbildprägend. Zudem besitzt die Kirche als romanischer Bau des frühen 13. Jahrhunderts und durch ihre barocke Überformung nach dem Dreißigjährigen Krieg einen bedeutenden historischen sowie baukünstlerischen Wert. Besonders bemerkenswert ist dabei die Innenausstattung, die mit Altar, Taufe, sogenannten Betstübchen und Gestühl sakrale Raumgestaltung mehrere Jahrhunderte stilistisch versammelt. Somit stellt die Dorfkirche Hohengörsdorf ein facettenreiches architektonisches Zeugnis der Kulturlandschaft Flämig dar.

Zum Objekt

Die Dorfkirche Hohengörsdorf liegt inmitten der Gemeinde in der Nähe des Dorfteichs und ist von einer vollständig erhaltenen Kirchhofmauer umgeben. Das Gotteshaus wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Der spätromanische Feldsteinquaderbau mit eingezogenem quadratischem Chor und Apsis besitzt auf dem westlichen Dach ein achtseitiges, barockes Fachwerkdachtürmchen mit Laterne. Die bauzeitlichen Rundbogenfenster und Rundbogenportale sind teils vergrößert und barock überformt. Zudem besitzen die Apsis sowie die Schiffsecken backsteinerne Stützpfeiler.

Der Innenraum der Saalkirche ist flach gedeckt und mit querliegenden Pilastern farbig gefasst und gegliedert. Der Sakralraum ist einheitlich barock ausgestaltet. Im Westen erhebt sich eine leicht vorschwingende Hufeisenempore. Zur reichen Ausschmückung gehören ebenfalls die Triumphbogenmotive zwischen Halle und Chor sowie der Korbbogen zur Apsis. Der hohe und reich gestaltete Kanzelaltar von 1730 stammt aus den Händen von Johann Christian Angermann. Die hölzerne, achtseitige Taufe wird auf 1700 datiert. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden Gestühlreihen in den Chor eingebaut. Im 18. Jahrhundert fanden die Betstübchen ihren Platz im Chorraum.