20.10.2021 – Mecklenburg-Vorpommern

Ulrich Müthers Messehalle in Rostock wird denkmalgerecht saniert

Die Wärmeisolierung der Glasflächen fordert heraus

An der Sanierung der denkmalgeschützten Messehalle von Ulrich Müther in Rostock Evershagen beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 25.000 Euro. Die 1966 anlässlich der Ostseemesse der DDR in 150 Tagen erbaute Halle ist nunmehr eines der über 580 Objekte, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte. Die Messehalle gilt national und international als einer der herausragenden Bauten der DDR-Architektur. Die Hyparschale und die subtile Gliederung der Fensterwände sowie die gestaltende, aussteifende Stahlkonstruktion sind dabei wesentlich für den Denkmalwert.

Der Ausstellungspavillon besteht aus zwei zueinander versetzt angeordneten Hyparschalen von je 20 mal 20 Metern in Form hyperbolischer Paraboloidschalen. Für den Bau und die Konstruktion zeichnete Ulrich Müther verantwortlich, Architekt war Erich Kaufmann. Der Pavillon diente der Präsentation der Fachgebiete Bauwesen und Erdöl der DDR. Müthers vierter Hyparschalenbau erregte so viel Aufmerksamkeit, dass Müthers Bauten erst danach richtig Beachtung fanden, etwa seine Gaststätte Inselparadies Baabe oder der Teepott in Warnemünde.

Die Messehalle wurde nach der Wende als Autohaus und Werkstatt genutzt, doch möchte der neue Eigentümer nun das Bauwerk seiner Bedeutung angemessen sanieren und nutzen. Ein denkmalerfahrener Architekt und die Verantwortlichen der Unteren Denkmalschutzbehörde beraten ihn dabei. Für die Baugeschichte und Dokumentation wurde das Müther-Archiv der Hochschule Wismar hinzugezogen. Originale Planzeichnungen und insbesondere eine geprüfte Statik der Messehalle sind dort vorhanden und werden zur Planung der anstehenden Maßnahmen genutzt. Bei der Gesamtsanierung besteht die besondere Herausforderung nicht zuletzt in der für die geplante ganzjährige Nutzung notwendigen Wärmeisolierung der angegriffenen Glasflächen.