22.05.2018 – Schleswig-Holstein

Unterstützung für die Marienkirche in Rabenkirchen-Faulstück

Hier wurden alle Bauteile ausgemalt

Am Freitag den 25. Mai 2018 um 10.30 Uhr überbringt Lutz-Uwe Gloeckner, Ortskurator Schleswig der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die Sanierung des Dachstuhls über dem Kirchenschiff der Marienkirche in Rabenkirchen-Faulstück im Landkreis Schleswig-Flensburg an Pastorin Nadja Jöhnk. Die mittelalterliche Marienkirche ist somit eines der über 190 Objekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Die einschiffige romanische Feldsteinkirche wurde Ende des 12. Jahrhunderts oberhalb des Dorfes Rabenkirchen auf einer Hügelkuppe errichtet. Dem flachgedeckten gotischen Kastenchor fügte man in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts einen querrechteckigen backsteinernen Westturm an, der heute zahlreiche Flickstellen aufweist. Die Holzbalkendecke mit Füllbrettern fassen teilweise noch die gotischen Taubänder ein. Die gewölbte Turmhalle öffnet sich auf ihrer ganzen Breite zum Schiff.

Bei Baumaßnahmen 1912 wurden im Chor spätgotische Malereireste unter Renaissance-Blattwerk und einer Malerei aus der Zeit um 1600 entdeckt. Ebenso wurde eine Ausmalung wieder freigelegt, die die ganze Turmhalle ausfüllt. Als Dekorationsmalerei betont sie die Architekturglieder und als figürliche Malerei verkündet sie christologische Inhalte. In dieser Art sind ansonsten nur Ausmalungen der wertvollsten Bauteile, etwa der Altarräume bekannt.

Hier nun stehen über einem Tuchbehang Christus und Apostelfiguren. In den Gewölbekappen sind Rollwerkkartuschen mit vier weiteren Aposteln als Halbfiguren zu erkennen. Die Originalmalerei ist nur fragmentarisch erhalten und wurde 1966 stark ergänzt. Das mindert nach Aussage des Landesamtes für Denkmalpflege aber nicht ihren kunsthistorischen Wert. Sie geben weiterhin Zeugnis von der blühenden Kunstepoche zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Schleswiger Landesteil.

Im Rahmen der Gesamtinstandsetzung der Kirche werden auch die Risse im Umfassungsmauerwerk und offene Fugen beseitigt. Ein weiteres Problem ist der Rostfraß an den Mauerankern, brüchige Kittfugen an der Bleiverglasung in den Fenstern und der schlechte Zustand der Türanstriche. Im Dachstuhl sind vor allem Fäulnisschäden zu beheben. Stark verschmutzte Wand- und Gewölbeanstriche werden gleichfalls mitbearbeitet.