Eine Spende von Edwin Lutz in dankbarer Erinnerung an Johanna Lutz macht es möglich. Das Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert in der Kirche St. Agatha in Linnich-Glimbach wird restauriert. Das bedeutet, dass nach dem Transport in die Werkstatt des Restaurators die Farbfassungen gefestigt und konserviert, die Oberflächen gereinigt, jüngere Retuschen abgenommen und ältere Ergänzungen und Retuschen korrigiert werden können. Fehlende Fingerelemente und Kreuznägel werden bildhauerisch ergänzt und Fehlstellen in der Farbfassung gekittet. 25.000 Euro Kosten sind vorgesehen. Die Linnicher Kirche gehört somit zu den über 500 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Das von einem unbekannten Künstler stammende Gabelkreuz mit Corpus ist kunsthistorisch bedeutend. Der Cruzifixus dolorosus stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der farbig gefasste Holzkorpus weist noch mittelalterliche Farbschichten auf. Der realistisch dargestellte, leidende Christus, dessen Körper mit blutenden Wunden übersäht ist, neigt seinen bärtigen Kopf mit den geschlossenen Augen nach rechts. Er trägt ein mehrfach gefaltetes Lendentuch, dessen Saum farbig gefasst ist.
Die St. Agatha-Kirche entstand an der Stelle eines Vorgängerbaus um 1770. Die barocke, steinsichtige Saalkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor und quadratischem, teils eingebautem Turm mit Spitzhelm hat als älteste Teile den Glockenturm und ein romanisches Portal bewahrt. Zu den kriegsbedingten Schäden im Zweiten Weltkrieg am Bauwerk gehörte auch die nahezu völlige Zerstörung der Ausstattung. Der Kirchenbau wurde mit schlichterer Ausstattung bis 1953 wiederhergestellt. Die Fenster von Maria Katzgrau stammen aus dem Jahr 1954.