11.11.2019 – Bayern

Unterstützung für St. Ulrich in Seeg

DSD fördert die Restaurierungsarbeiten am Deckenstuck im Langhaus

Die Restaurierung des Deckenstucks im Langhaus der Ulrichskirche in Seeg unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher zweckgebundener Spenden mit 56.514 Euro. Nun besucht Rudolf Amann, Ortskurator Augsburg der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 14. November 2019 um 14.00 Uhr im Beisein von Bundesminister a.D. Dr. Theo Waigel, dem Schirmherrn der katholischen Pfarrkirchenstiftung St. Ulrich Seeg, Pfarrer Wolfgang Schnabel, um sich die Baumaßnahmen erläutern zu lassen. Das barocke Kirchengebäude ist eines von über 460 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Weithin sichtbar steht die Pfarrkirche von Seeg am Südwestrand des Ortes. Vom mittelalterlichen Vorgängerbau sind heute nur noch die unteren Turmgeschosse erhalten. Beim Wiederaufbau der Kirche 1636 erhöhte man den Turm. Die heutige Kirche errichtete Joseph Miller von 1701 bis 1725 nach Plänen des bedeutenden Barockbaumeisters Johann Jakob Herkommer. Die qualitätvolle Innenausstattung erhielt die Kirche in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Den weiträumigen Saalbau mit sechs Fensterachsen und doppelter Westempore überwölbt eine flache Stichkappentonne. Die Seitenwände gliedern gepaarte Pilaster, die das Gewölbe optisch tragen. In das Gewölbe sind die großflächigen Fenster hochgeführt, die durch die breite Lichtstreuung für einen hellen lichten Raum sorgen.

Die reichen Stuckaturen in Langhaus und im Chor schuf Andreas Henkel aus Mindelheim. Das Chorgewölbe gestaltete Balthasar Riepp 1744 mit dem Fresko der "Schlacht auf dem Lechfeld". Johann Baptist Enderle überarbeitete später Riepps Fresko und schuf die Kartuschenbilder neu. Er schuf auch das Mittelfresko "Papst Pius V. sieht im Geist die Seeschlacht von Lepanto 1571" im Langhaus. Die Altäre sind mit malerischer, kulissenhafter Wirkung in den Raum integriert. Die beiden Seitenaltäre sind szenisch über Eck gestellt. Der Hochaltar mit Tabernakel ist eine Glanzleistung handwerklicher Kunst.

In den 1940er Jahren wurde die St. Ulrichkirche restauriert, dabei erhielt der Raum eine stumpfe, dunklere Farbigkeit. 2007 jedoch erhielt die Raumschale ihre originale Farbgebung zurück, die unter den jüngeren Fassungen erhalten geblieben war. Durch die Rückgewinnung der historischen Raumfassung gewann St. Ulrich wieder jene Raumgestaltung zurück, die sie in die erste Reihe der süddeutschen Rokokokirchen stellt.