26.05.2021 – Sachsen-Anhalt

Verlässliche Hilfe für die St. Martini-Kirche in Stolberg im Harz

In diesem Jahr werden die Buntglasfenster im Chor gefördert

Seit über zehn Jahren unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) verlässlich die Restaurierung der St. Martinikirche in Stolberg im Harz mit bislang insgesamt über 280.000 Euro. Auch in diesem Jahr stellt die in Bonn ansässige Denkmalschutzstiftung dank ihrer treuhänderischen Ernst Ritter-Stiftung sowie zahlreicher zweckgebundener Spenden für Sakralbauten weitere 21.500 Euro bereit. Der Betrag dient der Restaurierung der Chorfenster. Die stadtbildprägende Martinikirche zählt mit ihrer bemerkenswerten Baugeschichte und prägnanten Architekturgestaltung sowie ihrer ungewöhnlich reichen, vielseitigen und epochenübergreifenden Ausstattung von teils allerhöchster Qualität zu den Baudenkmälern von nationaler Bedeutung. St. Martini ist eines von über 610 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Die gotische Kirche steht im Zentrum Stolbergs auf halber Höhe des Schlossbergs und prägt weithin sichtbar die Harzstadt. Über dem romanischen Gründungsbau errichtete man in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die dreischiffige Basilika mit dem steilen, über die Seitenschiffe gezogenen Satteldach, dem querrechteckigen Westturm, dem langgestreckten Chor und der kreuzgratgewölbten Krypta. Der spätgotische Chor mit Sakristei entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Aus dieser Bauphase stammen auch das Glockengeschoss und der Spitzhelm des Turms sowie ein Bibliotheks- und Archivanbau im Nordwesten. Das Dach über dem Kirchenschiff brachte man 1750 auf. Wegen ihrer Hanglage weist die Kirche unterschiedlich hohe Umfassungsmauern auf, Strebepfeiler im Süden und Osten stützen den Bau zusätzlich.

Den Innenraum schmücken an der Nordwand Reste von Wandmalereien, die auf die Zeit um 1500 datiert werden, unter anderem eine Darstellung des Kreuzes als Lebensbaum. Zur wertvollen Ausstattung gehören ein kostbarer Taufstein aus Marmor und Alabaster aus dem Jahr 1599, der barocke Orgelprospekt über der zurückschwingenden Empore sowie die klassizistische Kanzel von 1831. Der spätbarocke Altaraufsatz rahmt die Darstellung der Erweckung des Lazarus, die 1883 als Rubensimitation geschaffen wurde. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden im Inneren verschiedene Umbauten ausgeführt. So stammen beispielsweise die Buntglasfenster im Chor aus dieser Zeit.