Die noch gut erhaltene unterfränkische Höhenburg mit dem gewaltigen Bergfried liegt hoch über dem Maintal. Über die Grenzen hinaus bekannt wurde die Burg durch das Wirken des Theologen Romano Guardini, der von 1927 bis 1939 Burgleiter war. Die Kapelle der Burg wurde damals zum Herz der Liturgischen Bewegung. Der Architekt Rudolf Schwarz, inspiriert vom Dessauer Bauhaus und seiner Studienzeit unter dem Baumeister Hans Poelzig in Berlin, gestaltete sowohl die Innenräume neu wie auch viele der Einrichtungsgegenstände. Träger der Burg ist heute die „Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels“, die Mitglied im Bayerischen Volkshochschulverband ist. Sowohl die Räume der Innenburg als auch die der vorgelagerten Außenburg wurden in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend erneuert und modernisiert.
Zum Objekt:
Die weitläufige Burg geht auf die Staufer zurück und ist somit gut 850 Jahre alt. Sie erstreckt sich auf einem Bergrücken oberhalb des Mains und besteht aus der Außenburg und der Hauptburg. Die vom Bergfried beherrschte Hauptburg umfasst eine Ringmauer. West- und Südflügel sowie der Ostpalas stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert. Den Ostpalas rahmen zwei Türme, die beide in das frühe 12. Jahrhundert zurückreichen, jedoch wie der Ostpalas im beginnenden 16. Jahrhundert umgebaut wurden. Der Ostpalas birgt den Rittersaal und die Burgkapelle. Beide Räume wurden in der Zusammenarbeit zwischen dem Architekten Rudolf Schwarz und dem Theologen Romano Guardini als richtungsweisende Raumkunstwerke gestaltet.