10.10.2015 – Presse , Hamburg

Viele helfen in Hamburg-Ottensen

Restaurierung der Christianskirche geht voran

Kurzfassung: Aus Anlass der zweiten Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der DSD, am 13. Oktober 2015 um 13.00 Uhr gemeinsam mit Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg, einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro an Pastor Matthias Lemme von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde. Ermöglicht wurde die Förderung durch die Ernst von Pirch Stiftung, zahlreiche zweckgebundene Spenden und die Lotterie GlücksSpirale. Die Christianskirche gehört zu den 32 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.

Christianskirche

Christianskirche in Hamburg-Ottensen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Christianskirche in Hamburg-Ottensen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Langfassung: Nach Behebung von Mauerwerkschäden an der Christianskirche in Hamburg-Ottensen steht nun die Restaurierung des Kirchturms und des Kircheninneren an. Aus Anlass der zweiten Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt Johann Behringer vom Ortskuratorium Hamburg der DSD am Dienstag, den 13. Oktober 2015 um 13.00 Uhr gemeinsam mit Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg, einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro an Pastor Matthias Lemme von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde. Ermöglicht wurde die Förderung durch die Ernst von Pirch Stiftung, zahlreiche zweckgebundene Spenden und die Lotterie GlücksSpirale.

An der Stelle einer baufällig gewordenen Vorgängerkirche von 1547/1548 entstand von 1735 bis 1738 nach einem Entwurf von O. J. Müller aus Schleswig der heutige Kirchenbau. Der Namenspatron der barocken Christianskirche ist König Christian VI. von Dänemark, der den Neubau veranlasst hatte. Doch weil auf dem kleinen Friedhof Gottlieb Klopstock und seine beiden Ehefrauen bestattet sind, wird sie auch Klopstockkirche genannt. Die Beisetzung des Dichters im März 1803 war ein Ereignis mit internationalen Gästen. Die Kirche liegt inmitten des Kirchhofs, der 1952 in eine Grünanlage umgewandelt wurde, auf dem sich aber noch einige wertvolle klassizistische Grabmäler befinden.

Der sechsachsige Backsteinsaalbau endet mit einem fünfseitigen Ostschluss. Der einbezogene, quadratische Westturm tritt außen in Form eines angedeuteten Mittelrisalits hervor. Die schlichte Außengliederung erfolgt durch pilasterartige Wandvorlagen und große Rundbogenfenster. Die Kirche wird von einem mächtigen ziegelgedeckten Mansarddach überdeckt. Das Innere des Kirchenraums überspannt ein Muldengewölbe mit umlaufender Voute. Zur reichen Ausstattung gehören neben dem hölzernen Kanzelaltar aus der Bauzeit, den Müller vermutlich selber entwarf, die zierliche Kanzel, ein hölzerner Taufengel von 1739 sowie der Orgelprospekt von 1744.

Setzungen des Turmes führten zu Risse, die das Mauerwerk in seiner gesamten Stärke durchschnitten. Das Kirchenschiff riss sogar vom Turm ab. Auch nachdem die Setzungen zur Ruhe gekommen waren, floss Wasser in das Gebäude, in dessen Folge sich Frostsprengungen und Mauerwerkzermürbungen ergaben. Nach fundierten Voruntersuchungen 2013 begann die Sanierung des Außenmauerwerks. Dafür wurden die Baumaterialien genau untersucht und ein entsprechender Reparaturmörtel angepasst, der sich farblich ebenso in das Fassadenbild einpasst wie die ausgewählten Reparaturziegel. 2015 wird der Traufstreifen um die Kirche aufgegraben und das angrenzende Mauerwerk noch saniert. Der zweite Bauabschnitt soll sich der Instandsetzung von Turm und Innenraum widmen, schwerpunktmäßig der Reparatur der Fenster und der Behebung der Feuchteschäden im Putz in der Sockelzone des Kircheninnenraumes.

Die Klopstockkirche ist eines der 32 Denkmale, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.