Für die Wiederherstellung der Treppenanlage an der historischen Villa der ehemaligen Kalkbrennerei an der Franzenshöhe stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dem Kalkbrennerei e.V. dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Der Verein zur Förderung von Denkmalschutz sowie der Kunst und Kultur möchte auf dem Gelände ein soziokulturelles Zentrum schaffen. Das Villengebäude ist somit eines der über 580 Objekte, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.
Die Villa der ehemaligen Kalkbrennerei liegt am Rande des Wohngebiets Franzenshöhe, südlich der Stralsunder Altstadt, genauer zwischen der Ausfahrtstraße in Richtung Greifswald sowie dem mittleren Strelasund. Im Norden grenzt die einstige Industrieanlage an das Werftgelände, südlich an die Stralsunder Justizvollzugsanstalt.
Die vermutlich Mitte oder auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtete Villa wurde als Wohnhaus des Fabrikbesitzers O. Broese errichtet und ist gemeinsam mit dem ehemaligen Maschinenhaus, dem Arbeiter- und Wohnhaus (Scheune) sowie dem Kalkbrennofen denkmalgeschützter Bestandteil der historischen Industrieanlage.
Den klaren neoklassizistischen Baukörper prägen die gleichmäßigen gereihten hohen und schlanken Fensterformate und der durchgehende Quader-Rustikaputz, den wiederum Gesimsbänder zwischen den Geschossen gliedern. Den Fensterformaten im Hochparterre entspricht die Fenstergliederung des Souterrains mit den ehemals funktionalen Räumlichkeiten. Der Mitte der Nordfassade ist eine überdachte Balkonanlage mit massivem Geländer vorgelagert, die auf quaderförmigen Stützen in der Souterrain-Ebene ruht. Die Dachebene unter dem flach geneigten und mit Dachpappe gedeckten Walmdach ist durch die kleinen Öffnungen im Mezzanin erkennbar.
Die Beletage der als eingeschossiges Walmdachhaus mit Souterrain errichteten Villa mit den repräsentativen Räumen liegt im Hochparterre. Sie ist erreichbar über eine in der Mittelachse angeordnete Haupteingangstreppe an der Südfassade. Akute Schäden mit Ablösung des Putzes sind an der gesamten Außenfassade festzustellen und dringend zu beheben.