19.09.2022 – Niedersachsen

Wassermühle in Holle Henneckenrode beliebt bei Natur und Denkmalfreunden

Wo Weißstorchenpaar eine Heimat fanden

38.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für die Arbeiten am Schornstein – dem Storchennest – der Wassermühle in Holle Henneckenrode zur Verfügung. Das technische Denkmal gehört somit zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Der Mühlenstandort geht in seinem Kern auf das 16. Jahrhundert zurück. Hier gab es eine Sägemühle und wurde Mehl gemahlen. Das Mühlengebäude wurde 1806 in seine heutige Form zum Wohn- und Gästehaus umgebaut. 1838 gründete man an dem Mühlenstandort eine Kalkbrennerei. Der Schornstein der Zementwarenfabrik wurde um 1860 errichtet. Nach Stilllegung des Betriebs 1916 wurde der Kaminschlot mit einem Wagenrad verschlossen, so dass Weißstörche hier nisten konnten. Dies geschah durchgängig bis in die 1970er Jahre. 2011 wurde erneut eine Nisthilfe installiert und inzwischen brütet wieder kontinuierlich ein Weißstorchenpaar auf dem Kamin. Ein Förderverein kümmert sich um Umwelt- wie Denkmalschutz.

Zum Objekt:

Holle und sein ländlich geprägter Ortsteil Henneckenrode befinden sich südöstlich von Hildesheim am Fluss Nette. Südlich des Ortskerns liegt die einstige Wassermühle direkt an der Nette und der Landstraße in der Nähe des Schlosses Henneckenrode.

Neben dem von einem großen Walmdach gedeckten Fachwerk-Wohnhaus der Mühlenanlage haben sich das Brückenhaus über dem Fluss – hier drehte sich einst das Mühlrad, später eine Turbine – sowie einige Wirtschaftsgebäude jenseits des Flusses erhalten, teils handelt es sich um Ziegel-, teils um Sandsteinbauten. Als Landmarke ist der 23 Meter hohe Ziegelschornstein auf quadratischem Grundriss von Weitem sichtbar, im Sommer locken die Klapperstörche zahlreiche Menschen an.