Bei einem Pressegespräch am Montag, den 1. August um 11.30 Uhr stellt Landrat Reinhard Winter die restaurierte Wegeführung auf Schloss Clemenswerth bei Sögel im Landkreis Emsland vor. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte neben Bund, Land und der VHG-Stiftung Hannover die Maßnahmen mit 25.000 Euro.
Clemens August von Bayern ließ im Hümmling, seinem Jagdrevier, von 1736 bis 1747 Schloss Clemenswerth inmitten einer rund 60 Hektar großen Parkanlage errichten. Als Architekt fungierte Johann Conrad Schlaun. Nach 1761 wurde die Anlage vermietet, sich selbst überlassen und schließlich zur Einquartierung von Soldaten genutzt. Später wurden klassizistische Umbauten und Ergänzungen vorgenommen. 1967 erwarb der Landkreis das Ensemble, 2000 auch die Parkanlage.
Das Konzept von Schloss und Park beruht auf dem achtstrahligen Jagdstern, dessen Hauptachse von West nach Ost verläuft, ausgehend vom Ort hin zum großen Wasserbassin. Den Berührungspunkt der Hauptallee mit dem Park markiert im Westen der halbrunde eingeschossige Marstall, die östliche Alleen-Diagonale endet mit achsial angelegten Rundbecken, die durch Kanäle mit einem mittleren, nierenförmigen Becken verbunden sind. Im Zentrum des Sterns liegt der kreuzförmige, zweigeschossige Corps de logis, den sieben gleichartige eingeschossige Pavillons sowie eine etwas größere Kapelle umstehen. Den außen achteckigen und innen runden Schlossbau mit seiner leicht rund vorschwingenden Hauptfassade dominiert der Festsaal im Erdgeschoss, dessen Deckengemälde die in den Wolken jagende Diana zeigt.
Schlaun ließ von den 16 Flächen des Schlossbaus acht Alleen zu den im Rund um das Schloss gebauten Pavillons ausgehen. Die gleichartigen Bauten bestehen aus Backstein mit Felder- und Blendengliederungen aus Werkstein. Die Pavillons führen den Namen des Kurfürsten und die seiner fünf Bistümer sowie des Deutschordenssitzes Mergentheim. Sie dienten als Bibliothek, Küche, Kavaliers- und Wachhäuschen. Der Wegstern entstand 1739. Die platzartige Umpflasterung des zentralen Schlossbaus wurde mit regionaltypischem Kieselsteinpflaster ausgeführt. Zehn Jahre später baute man mittig eine Plattenreihe aus regionalem Huckeberger Sandstein ein. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts entstand der umlaufende Rundweg, der die einzelnen Pavillons verbindet und das Flanieren erleichtert.
Schloss Clemenswerth gehört seit 2006 zu den über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.