1959 sollte nach ersten Synagogenneubauten in Saarbrücken und Stuttgart auch in Essen auf dem Grundstück des von Erich Mendelsohn erbauten ehemaligen jüdischen Jugendheimes eine neue Synagoge als Teil eines jüdischen Gemeindezentrums entstehen. Einen ausgelobten Architektenwettbewerb gewannen Dieter Knobloch und Heinz Heise. Das Projekt wurde zu einem großen Teil aus amerikanischen Spenden finanziert.
Zum Objekt:
Das Gemeindezentrum besteht aus dem dreigeschossigen, als leicht gekurvte Querspange zwischen zwei Straßenzügen liegenden, flachgedeckten Gemeindehaus, zwei eingeschossigen Verbindungstrakten sowie dem 200 Personen fassenden Betsaal, der sich über einem kreisförmigen Grundriss auf einem Betonsockel erhebt. Der Haupteingang befindet sich in einem kleinen Querbau, der mit einem Wandrelief geschmückt ist. Neben dem Eingang erinnern Gedenktafeln an die in Essen und Europa ermordeten Juden.
Der in seiner historischen Fassung noch vorhandene Hirschlandsaal mit seiner Bühne ist neben dem Betsaal der einzige Ort, an dem das jüdische Gemeindeleben in der Stadt Essen stattfindet. Dieser Saal dient den Gemeindemitgliedern als kultureller Veranstaltungsort und ermöglicht den Erhalt und die Vermittlung jüdischen Brauchtums. Hier finden Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge, Lesungen und Feiern jüdischer Feste statt.