Haus zum Cavazzen in Lindau * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe
Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.
DownloadFür die Restaurierung der Farbfassung der Fassadenflächen mit Malereien beim Haus Großer Cavazzen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 80.000 Euro zur Verfügung. So können sich auch künftige Generationen an den historischen Fenstern mit Fensterbänken und Fensterläden und ihrer Bleiverglasung erfreuen. Das Haus zum Cavazzen, nach Georg Dehio „eines der schönsten barocken Bürgerhäuser der Bodenseeregion“, gehört zu den über 560 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.
Zum Objekt:
Das „Haus zum Cavazzen“ ist eine zweiflügelige Anlage mit großzügig dimensioniertem Hauptbau und niedrigerem Seitenflügel, für die sich später die Bezeichnungen „Großer“ und „Kleiner“ Cavazzen einbürgerten. Es wurde in den Jahren 1729/1730 für die begüterte Kaufmannsfamilie Seutter am westlichen Marktplatz errichtet, nachdem im Jahr zuvor ein Großteil der Häuser rings um den Marktplatz einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war. Der spätere Besitzer Ludwig Kick stiftete das Haus der Stadt Lindau zum Zweck, ein Heimatmuseum in dem Gebäude einzurichten. Am 19. Juli 1930 wurde die Eröffnung gefeiert.
Der Große Cavazzen ragt als dreistöckiger Mauerwerksbau mit zweigeschossigem Mansarddach und reich dekorierter Fassade an der Westseite des heutigen Marktplatzes auf. Südlich grenzt der unscheinbarere Kleine Cavazzen als zweigeschossiger Gebäuderiegel an. Die Dachkonstruktion ist außergewöhnlich. Das Dach misst mehr als elf Meter in der Höhe und ist nahezu ebenso hoch wie die Mauer der Hauptfassade. Der geschweifte Außenumriss erinnert an einen kieloben lagernden Schiffskörper. In der Kombination von opulenter Fassadenmalerei und mächtigem Walmdach lässt die Schauseite des Cavazzen sogar die gegenüber liegenden Kirchen in ihrer Wirkung zurücktreten. Das Grundrisskonzept des Großen Cavazzen besticht durch großzügige Raumfluchten. Ein offenes Treppenhaus erschließt die Geschosse und entlässt den Besucher auf jeder Etage in ein geräumiges Vestibül. Die luxuriösen Parkett- und Sandsteinböden und große Teile der originalen Ausstattung sind bis heute erhalten geblieben.