13.07.2021 – Berlin

Weitere Förderung für die Wilmersdorfer Moschee in Berlin

Berlin in den 1920er Jahren

Seit fünf Jahren fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) kontinuierlich die Moschee in Berlin-Wilmersdorf und erweist sich so als verlässlicher Partner für den Verein Ahmadiyya Anjuman Ishaat-i-Islam Lahore Deutschland e.V. Dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der GlücksSpirale stellt die Bonner Denkmalschutzstiftung auch in diesem Jahr 20.000 Euro für die Fortführung der Inneninstandsetzung des Hauptbaus bereit – diesmal für die Malerarbeiten. Die Moschee ist ein herausragendes bauliches Zeugnis für die kosmopolitischen und multikulturellen Entwicklungstendenzen der 1920er Jahre. Städtebaulich ist sie ein wichtiges Identifikationsobjekt für den Kiez südwestlich des Fehrbelliner Platzes. Die Moschee gehört seit 1996 zu den 200 Objekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank zahlreicher Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Berlin fördern konnte.

Die auf den Wandinnenseiten befindliche, bauphysikalisch schädliche Dispersionsfarbe wird mit einem Heißdampfverfahren entfernt, das sich bei Versuchsflächen als günstigste Methode herausgestellt hat. Bei der Entwicklung des künftigen Farbkonzepts wollte man weitgehend auf historische Farbfassungen zurückgreifen. Insgesamt wird die Farbgebung deutlich ruhiger und zurückhaltender ausfallen als in der gegenwärtigen Fassung. Dabei achtet der Bauherr im Einklang mit dem Landesdenkmalamt auf die Reversibilität und führt die gesamten Malerarbeiten in mit Öl gemischter Leimfarbe aus. Und das ungeachtet der möglichen Bedenken bezüglich der Dauerhaftigkeit und des gegebenenfalls hohen Reparaturaufkommens, insbesondere in Bereichen, die häufig berührt werden oder mit Wasser in Kontakt kommen können.

Die Moschee wurde in Anlehnung an den „indischen Mogulstil“ zwischen 1924 und 1928 nach dem Vorbild des Tadsch Mahal im Wilmersdorfer Villenviertel errichtet. In unmittelbarer Nachbarschaft stehen die russisch-orthodoxe und die Dänische Kirche. Das denkmalgeschützte Ensemble besteht aus der kuppelbekrönten Moschee, zwei flankierenden Minaretten und dem benachbarten Wohnhaus des Imam. Die hierzulande zur Verfügung stehenden Baumaterialien und Handwerker sowie das gemäßigte Klima erforderten Anpassungen. Dem Architekten Karl Alfred Herrmann gelang es, orientalische Baukunst mit zeitgemäßer europäischer Handwerkskunst zu vereinen.