05.10.2016 – Berlin

Weitere Restaurierungen im Studentendorf Schlachtensee

Symbol der Freiheit

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt weitere Mittel für die Restaurierung des Studentendorfs Schlachtensee in Berlin-Zehlendorf zur Verfügung. Heike Pieper, Ortskuratorin Berlin der DSD, überbringt anlässlich des Herbstfestes am Freitag, den 7. Oktober 2016 um 17.00 Uhr auf der Bühne beim Festakt einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 140.000 Euro an Andreas Barz, Vorstandsvorsitzender der Studentendorf Schlachtensee eG. Möglich wurde der Vertrag nicht zuletzt durch zwei zweckgebundene Spenden der Beck’schen Stiftung in Höhe von 50.000 Euro. Die DSD unterstützt bereits seit 2007 Wiederherstellungsmaßnahmen an der seit 1991 denkmalgeschützten Anlage mit bislang 190.000 Euro. Das von 1957 bis 1964 als Campus nach amerikanischem Vorbild errichtete Bau- ensemble des Studentendorfs Schlachtensee ist eines von über 170 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Haus im Studentendorf Schlachtensee in Berlin-Zehlendorf © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Download

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt weitere Mittel für die Restaurierung des Studentendorfs Schlachtensee in Berlin-Zehlendorf zur Verfügung. Konkret steht die Innensanierung der Häuser 2 und 17 an. Heike Pieper, Ortskuratorin Berlin der DSD, überbringt am Freitag, den 7. Oktober 2016 um 17.00 Uhr auf der Bühne beim Festakt des Herbstfestes zwei symbolische Förderverträge in Höhe von insgesamt 140.000 Euro an Andreas Barz, Vorstandsvorsitzender der Studentendorf Schlachtensee eG. Möglich wurde der Vertrag nicht zuletzt durch zwei zweckgebundene Spenden der Beck’schen Stiftung in Höhe von 50.000 Euro. Die DSD unterstützt Wiederherstellungsmaßnahmen an der seit 1991 denkmalgeschützten Anlage seit 2007 mit bislang 190.000 Euro.

Das von 1957 bis 1964 als Campus nach amerikanischem Vorbild errichtete und seit 1991 denkmalgeschützte Bauensemble des Studentendorfs Schlachtensee gehört zu den herausragenden Beispielen der frühen Nachkriegsmoderne in Berlin. In Anlehnung an Interbau und Scharounsches Kulturforum wurde hier die Idee der Stadtlandschaft gelungen verwirklicht.

Das Studentendorf besteht aus 23 Flachdachhäusern, die frei um einen Platz mit Rathaus – hier befindet sich die Verwaltung und die Technikzentrale –, Gemeinschaftshaus – mit Theatersaal, Mensa und Restaurant –, Kindergarten und Bibliothek angeordnet sind. Die Anlage planten die ehemaligen Scharoun-Mitarbeiter Daniel Gogel, Hermann Fehling und Peter Pfankuch.

Die scheinbar locker in den Freiraum gruppierten Baukörper waren gern genutzte Elemente der Architektur und Gartenarchitektur der 1950er Jahre. Auch in den Einzelformen der aus vier Bautypen zusammengesetzten Gruppenhäuser ist die Einfachheit und grazile Leichtigkeit der Architektur dieser Jahre zu erkennen.

Die Architekten schufen hier sowohl im Außenbereich als auch im Inneren der Häuser eine rhythmische Abfolge von offenen und geschlossenen, engen und weiten Räumen. Es gelang ihnen, die einzelnen Elemente der wie aus einem Guss mit den landschaftlich gestalteten Freiflächen verbundenen Anlage zu einer in Berlin einmaligen Raumkunst zu gruppieren.

Das Studentendorf gilt als ein wichtiges architektonisches Dokument für die hochschul- und gesellschaftspolitischen Zielsetzungen ihrer Zeit. Die Campus-Universität war gemeinsam mit der Amerika-Gedenkbibliothek und der Kongresshalle Träger freiheitlicher politischer Wertvorstellungen von hohem Symbolwert. Seit 2004 ist die Anlage im Besitz einer Genossenschaft, die von ehemaligen Studenten der Freien Universität geleitet wird. Von den 800 vermietbaren Plätzen im Studentenwohnheim sind 600 belegt. Zwei Gästehäuser mit 66 Zimmern und 2 Apartments für Kurzzeitmieter stehen ebenfalls zur Verfügung.

Das Studentendorf Schlachtensee ist eines von über 170 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.