30.09.2024 – Bayern

Wertvolles in St. Andreas in Kalchreuth

Für Konservierung und Restaurierung des Inventars

Gerd Sommer vom Ortskuratorium Erlangen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 2. Oktober 2024 um 15.00 Uhr dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale einen symbolischen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Konservierung und Restaurierung des Inventars der St. Andreaskirche in Kalchreuth an Pfarrer Christoph Thiele. Das Gotteshaus gehört zu den über 590 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Andreas ist ein unverputzter Sandsteinquaderbau mit Satteldach und fünfseitigen Chor. Nördlich angebaut ist ein dreigeschossiger Sandsteinquaderturm mit Gesims- und Pilastergliederung und welscher Haube. Das Langhaus wurde 1471 fertiggestellt, der Chor 1494. Der Turm kam 1788/1789 hinzu.

Zum Objekt:

Die Innenausstattung ist ausgesprochen hochwertig. Zu nennen sind die zweistöckige Holzemporenanlage, das Chorgestühl und die Kanzel von 1693. Die Apostelgruppe aus Terrakotta ist wegen ihrer Vollständigkeit einzigartig. Die 12 Sitzfiguren zeigen Christus mit den Aposteln ohne Judas. Die Figuren entstanden um 1380/1390.

Der Hauptaltar ist ein Schreinaltar mit Flügeltüren. Die Schreinplastiken bilden die Madonna ab und die Heiligen Wolfgang, Andreas, Petrus und Ursula unter einem Rankenbaldachin. Die Reliefs der Innenflügel sind Darstellungen aus dem Marienleben vorbehalten, die Außen- und Standflügelgemälde geben zwölf Passionsdarstellungen wieder. Im plastischen Altargesprenge sind die Heiligen Magnus, Martin, Jakobus der Ältere und Christus als Auferstandener dargestellt. In der Predella sind Apostelfiguren zu sehen, aber auch Kirchenväter, Heilige- und Stifterfiguren. Datiert wird der Altar auf 1498.

Zuletzt sei noch das Sakramentshaus aus der Werkstatt von Adam Kraft erwähnt. Der hellgraue Sandstein ist etwa neun Meter hoch, vergoldete Metallgitter schließen den Schrein, eine gefasste Skulptur des Gekreuzigten dient als Schmuck. Die Datierung des nach dem Vorbild des Sakramentshauses in der St. Lorenzkirche in Nürnberg gestalteten Kleinods verweist auf 1498.