18.03.2011 – Presse

Wertvolles Sollingdach wird restauriert

Ortskurator übergibt Fördervertrag für Gutshaus in Hembsen

Kurzfassung: Johann Behringer, Ortskurator Paderborn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 22. März 2011 um 10.00 Uhr einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die Dachsanierung des Gutshauses in Brakel-Hembsen an Harald von Kempski. Das Gutshaus aus dem 19. Jahrhundert ist eines von über 270 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 allein in Nordrhein-Westfalen dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch Schloss Barntrup, St. Johannes der Täufer in Bad Sassendorf und die Windmühle in Ennigerloh.

Langfassung: Johann Behringer, Ortskurator Paderborn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Dienstag, den 22. März 2011 um 10.00 Uhr im Beisein von Bürgermeister Hermann Temme einen Fördervertrag an Harald von Kempski. Damit stehen 20.000 Euro für die jetzt beginnende Sanierung des Daches mit den landschaftstypischen Sollingsandsteinplatten am Gutshaus in Brakel-Hembsen im Landkreis Höxter zur Verfügung. Die DSD unterstützte bereits 2006 und 2007 die Restaurierung der Ökonomiegebäude und die Instandsetzung eines Teils des Herrenhauses mit insgesamt 45.000 Euro.

Am Standort einer mittelalterlichen Wasserburg entstand 1843 eine Hofanlage mit einem neuen Gutshaus. Das Hauptgebäude ist ein zwei- und dreigeschossiger verputzter Bruchsteinbau. Die Fassaden öffnen sandsteingerahmte hochrechteckige Fenster. Das zur Hofseite hin fünfachsige Gebäude deckt ein Mansarddach mit Gauben und Fledermausgauben. Der Eingang ist über eine zweiläufige zentrale Eingangstreppe mit Säulenportikus zu erreichen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Haus durch einen zweigeschossigen Anbau im Norden erweitert. Die Ausstattung aus der Zeit um 1907 verweist auf das hohe Wohnniveau der Bewohner. Bemerkenswert ist insbesondere die ehemalige Jugendstil-Bibliothek. Gemeinsam mit den verputzten Wirtschaftsgebäuden und dem großen Park, in dem sich wunderbarer alter Baumbestand befindet, ist die von einer Bruchsteinmauer umgebene Anlage ein typisches Beispiel für Leben und Wohnen der ländlichen Oberschicht im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.

Das Herrenhaus musste in den letzten Jahren vollständig saniert werden. So waren der West- und der Nordturm sowie die Ostwand instand zu setzen, ebenso die meisten Vorbauten und Fenster, das Treppenhaus und die Kachelöfen. In Abschnitten erfolgt nun die aufwändige Dachinstandsetzung mit den für die Region typischen Sollingsteindachplatten. Da diese Deckungsart wegen des erheblichen Gewichts nur noch bei Altbauten verwendet wird, gibt es allerdings kaum noch ausreichend Material. Sollingsandstein wird heutzutage meist bei Umdeckungen oder der Bergung bei Abbruchgebäuden gewonnen. Dadurch sind im Gegenzug die noch vorhandenen Sollingdächer besonders wertvoll. Die sehr sorgfältig durchgeführten Arbeiten werden den langfristigen Erhalt des Objekts sichern und dem Dorf durch den wiedergewonnenen repräsentativen Gesamteindruck das Kernstück erhalten.

Die Gutsanlage in Brakel-Hembsen, die die DSD bereits in den Jahren 2006 und 2007 unterstützt hat, ist eines von über 270 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 allein in Nordrhein-Westfalen dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch das Schloss in Barntrup, die Dorfkirche Johannes der Täufer in Bad Sassendorf und die Windmühle in Ennigerloh.

Bonn, den 18. März/Schi