20.09.2018 – Thüringen

Wiedereinweihung der Strobel-Orgel in der Unterkirche zu Bad Frankenhausen

Unterkirche in Bad Frankenhausen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Zimpel

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Strobel-Orgel in der Unterkirche in Bad Frankenhausen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Zimpel

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Festgottesdienst und Orgelkonzert

Mit einer Festwoche feiert die Gemeinde der Unterkirche zu Bad Frankenhausen die Wiedereinweihung ihrer Orgel nach dreijähriger Restaurierung. Die Feierlichkeiten beginnen mit dem Festgottesdienst am Sonntag, den 23. September 2018 um 10.00 Uhr, bei dem Landesbischöfin Ilse Junkermann predigt. Ein Orgelkonzert von Professor Leo van Doeselaar aus Berlin mit der Uraufführung einer Auftragskomposition von Mark Andre schließt sich um 16.00 Uhr an. Weitere Termine, an dem das außergewöhnliche Instrument der Hochromantik im Mittelpunkt steht, sind das Chor-Orgelkonzert am Donnerstag, den 27. September 2018 um 19.30 Uhr und die Lange Nacht der Orgelmusik am Samstag, den 29. September 2018 ab 18.00 Uhr.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die für die Orgelrestaurierung notwendigen vorbereitenden Maßnahmen der Kirchenbauinstandsetzung in den Jahren 2011 und 2013 mit 20.000 Euro und dann die Arbeiten an der Orgel selbst im vergangenen Jahr mit 5.000 Euro. Die Unterkirche St. Georg gehört zu den über 460 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen und der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.

Die Unterkirche St. Georg ist Teil eines um 1215 gegründeten Zisterzienserinnenklosters, das 1536 säkularisiert wurde. Zwischen 1691 und 1701 baute man die abgebrannte Kirche als steinsichtigen protestantischen Emporensaal wieder auf. Vom spätgotischen Vorgängerbau blieb der vierseitig geschlossene Chor, der im Kern vermutlich noch ältere Turm auf der Chornordseite, das aufgehende Mauerwerk der Längsseiten bis in etwa ein Meter Höhe und der Westgiebel erhalten. Die Kirche ist auf der Nord- und Südseite durch Spitzbogenportale zu betreten. Die Fassaden werden durch hohe, vertiefte Rundbogenfelder mit jeweils drei übereinanderliegenden Fenstern, die der inneren Emporenaufteilung entsprechen, gegliedert. Der mächtige Turm mit verschieferter Schweifhaube und Laterne schließt ein oberes quadratisches und ein achteckiges Geschoss ab.

Den Innenraum, den eine Volutendecke mit Stuckrahmung überspannt, prägen die zweigeschossigen Längsemporen auf quadratischen Pfeilern mit Korbbogenarkaden. Das zentrale Gemälde – ein Totentanz und die Auferstehung – schuf der Weimarer Künstler Jürgen Wegener 1934. Ein korbbogiger Triumphbogen trennt den Saal vom Chor. Im Westen steht auf der zurückschwingenden zweigeschossigen Empore die Strobel-Orgel von J. North aus dem Jahr 1703, die der Werkmeister Julius Strobel für die Orgelbauwerkstatt von Johann Friedrich Schulze aus Paulinzella 1843 umbaute.