28.06.2021 – Nordrhein-Westfalen

Zülpicher Stadtbefestigung wird weiter gesichert

Die Stadtbefestigung in Zülpich * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Die Stadtbefestigung in Zülpich * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Dritter Bauabschnitt vom Weiertor zur Landesburg

Nachdem sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits im vergangenen Jahr die Instandsetzung der Stadtbefestigung in Zülpich mit 36.000 Euro gefördert hat, setzt sie ihre Förderung dank der Lotterie GlücksSpirale sowie zahlreicher Spenden in diesem Jahr fort. Für den dritten Teilabschnitt am Mauerzug zwischen Weiertor und Landesburg stellt sie weitere 35.000 zur Verfügung. Die mittelalterliche Stadtbefestigung gehört zu den über 500 Objekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Die Stadtbefestigung ist eine der wenigen noch nahezu vollständig erhaltenen Stadtmauern im Rheinland und daher von besonderem architekturgeschichtlichem und historischem Wert.

Der Mauerring umschließt die kreisförmig angelegte Stadt mit einst vier Stadttoren, inneren Wallstraßen und außen vorgelegten, heute meist begrünten Grabenzonen. Die Befestigung war unter dem Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts in Bruchstein errichtet worden und einhundert Jahre später in Backstein ausgebaut worden. Die vier Stadttore wurden dabei zu backsteinernen Doppeltoranlagen umgebaut.

Von den Toren ist vollständig nur das Kölntor mit einem zinnenbekrönten Turm aus Bruch- und Backstein, einem Vortor und Zwingermauern erhalten. Vom Bachtor sind Torturm und Zwingermauern, vom Münstertor nur der Torturm geblieben. Die Wehrplatte des Münstertores besitzt allerdings Eckwarten über einem Konsolfries mit Maßwerkgliederung sowie Ausguss- und Aborterker. Vom Weiertor schließlich haben sich die Zwingermauern und das Vortor aus Backstein erhalten. Das von zwei hohen Rundtürmen flankierte Vortor zeigt darüber hinaus noch die Außenwand der einstigen Wachstube über der Spitzbogendurchfahrt.

Mauerwerksrisse, unzureichende Abdeckung, mangelhafte Verfugung und Bewuchs lassen Wasser in die Mauer eindringen und gefährden die Statik. Im Jahr 2000 wurde bereits die in einem Schalenturm der mittelalterlichen Stadtmauer im 19. Jahrhundert eingebaute Marienkapelle restauriert. Die Mauerwerksinstandsetzung zwischen Anno- und Brauersgasse ist bereits erfolgt. Neuverfugung, Steinaustausch, Erneuerung der Mauerwerksabdeckung und Entfernen des Bewuchses ist in einem ersten Bauabschnitt erfolgt. Auch die drei Stadttore wurden schon instandgesetzt. Nun wird seit dem vergangenen Jahr von Meter 93 bis Meter 150 bearbeitet.