23.09.2022 – Nordrhein-Westfalen

Zülpicher Weiertor wird wieder wetterfest

DSD hilft zuverlässig bei der Instandsetzung der Stadtbefestigung

Nachdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits in den beiden vergangenen Jahren die Instandsetzung der Stadtbefestigung in Zülpich mit rund 70.000 Euro gefördert hat, setzt sie ihre Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale auch in diesem Jahr fort. Für die Sanierung und Verfugung des Weiertors stellt sie weitere 140.000 zur Verfügung. Die mittelalterliche Stadtbefestigung gehört zu den über 600 Objekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Die Stadtbefestigung ist eine der wenigen noch nahezu vollständig erhaltenen Stadtmauern im Rheinland und daher von besonderem architekturgeschichtlichem und historischem Wert.

Der Mauerring umschließt die kreisförmig angelegte Stadt mit einst vier Stadttoren, inneren Wallstraßen und außen vorgelegten, heute meist begrünten Grabenzonen. Die Befestigung war unter dem Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts in Bruchstein errichtet worden und einhundert Jahre später in Backstein ausgebaut worden. Die vier Stadttore wurden dabei zu backsteinernen Doppeltoranlagen umgebaut.

Von den Toren ist vollständig nur das Kölntor mit einem zinnenbekrönten Turm aus Bruch- und Backstein, einem Vortor und Zwingermauern erhalten. Vom Bachtor sind Torturm und Zwingermauern, vom Münstertor nur der Torturm geblieben. Die Wehrplatte des Münstertores besitzt allerdings Eckwarten über einem Konsolfries mit Maßwerkgliederung sowie Ausguss- und Aborterker. Vom Weiertor schließlich haben sich die Zwingermauern und das Vortor aus Backstein erhalten. Das von zwei hohen Rundtürmen flankierte Vortor zeigt darüber hinaus noch die Außenwand der einstigen Wachstube über der Spitzbogendurchfahrt.

Mauerwerksrisse, unzureichende Abdeckung, mangelhafte Verfugung und Bewuchs lassen Wasser in die Mauer eindringen und gefährden die Statik. Im Jahr 2000 wurde bereits die in einem Schalenturm der mittelalterlichen Stadtmauer im 19. Jahrhundert eingebaute Marienkapelle restauriert. Die Mauerwerksinstandsetzung zwischen Anno- und Brauersgasse ist bereits erfolgt. Neuverfugung, Steinaustausch, Erneuerung der Mauerwerksabdeckung und Entfernen des Bewuchses ist in einem ersten Bauabschnitt erfolgt. Auch die drei Stadttore wurden schon instandgesetzt.