19.12.2014 – Presse

Zum vierten Mal fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Basilika St. Jacob in Straubing

Portale und Portalvorhallen stehen an

Kurzfassung: Für die Instandsetzung von Portalen und Portalvorhallen der Basilika St. Jakob in Straubing stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr nicht zuletzt dank einer zweckgebundenen Spende der Bruckmayer-Stiftung in Velden 50.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Dekan Jakob Hoffmann in diesen Tagen. Die Straubinger Basilika gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Basilika St. Jakob in Straubing © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wolfgang Zimpel


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Langfassung: Für die Instandsetzung der Portale und Portalvorhallen im Südwesten, Südosten und Nordosten der Basilika St. Jakob in Straubing stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr nicht zuletzt dank einer zweckgebundenen Spende der Bruckmayer-Stiftung in Velden 50.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag erhält Dekan Jakob Hoffmann in diesen Tagen. Das Projekt wird auch von Land, Kommune, Diözese und der Bayerischen Landesstiftung unterstützt.

Die Basilika St. Jakob inmitten der Straubinger Altstadt ist eine der größten Hallenkirchen Bayerns. Die Kirche errichtete Baumeister Hans von Burghausen um 1395 vollkommen einheitlich im gotischen Stil. Der Chorbau wurde um 1423, das Langhaus 1512 vollendet. Die imposante Halle hat drei gleich hohe Kirchenschiffe und einen Umgangschor. Überragt wird der Kirchenbau von einem knapp 95 Meter hohen Turm mit schlanker, spitzer Zwiebelhaube. Nach einem Brand 1780 wurden die Gewölbe niedriger eingezogen. Zwischen 1892 und 1908 regotisierte man den Kircheninnenraum maßvoll und fasste ihn 1964 neu. Die hier erstmals erfolgte Einfügung eines Kranzes gleichförmiger Ersatzkapellen am Chorumgang – wie in Schwäbisch-Gmünd –, vor allem aber entlang der Seitenschiffe war folgenreich für die weitere Entwicklung der altbayerischen Sakralarchitektur. Die zwanzig Seitenkapellen wurden überwiegend von Straubinger Patrizierfamilien ausgeschmückt.

Aus der mittelalterlichen Ausstattungsphase haben sich Heiligenfiguren und Grabplatten, fragmentarische Wandgemälde und die Malerei in der Vorsakristei mit insgesamt sieben gotischen Wandmalereien erhalten. Prominente barocke Ausstatter der Kirche sind die Brüder Asam, die bei der Ausgestaltung der Seitenkapellen mitwirkten, sowie die Freskenmaler Joseph Anton Metz und Johann Adam Schöpf. Aus der Rokokozeit sind schließlich Johann Georg Bergmüller zu nennen, einer der besten Rokokomaler Süddeutschlands, der für das Altarbild und das Antependium in der Katharinenkapelle verantwortlich zeichnet, und Mathias Obermayr, der zahlreiche Werke in den Kapellen schuf und der wohl bedeutendste Straubinger Künstler des 18. Jahrhunderts ist. Eine weitere glanzvolle Schöpfung ist die Rokoko-Kanzel von Wenzel Myrowsky.

Zu den bedeutenden Ausstattungsstücken der Kirche zählt ferner der reiche Bestand an Fenstern. In den Glasgemälden der Jakobikirche lässt sich weitgehend die Entwicklung der bayerischen Glasmalerei vom frühen 15. bis zum 19. Jahrhundert ablesen. Bei den 38 Glasfenstern, die zwischen 1895 und 1908 von Straubinger Honoratioren gestiftet wurden, handelt es sich in Komposition, Dekor und Farbigkeit um einen außerordentlich reich gestalteten, vollständig erhaltenen Fensterbestand der Gründerzeit. Seine Bedeutung liegt nicht nur in der ausgezeichneten Qualität der einzelnen Glasmalereien, sondern vor allem auch in der Bedeutung der von Anfang an am Gesamtkunstwerk der spätgotischen Hallenkirche orientierten Lösung.

Die DSD förderte St. Jacob in Straubing bereits drei Mal. 2005 und 2007 unterstützte sie die Fensterrestaurierung, 2012 die Restaurierung der barocken Hochwandmalereien. St. Jacob gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.