16.04.2018 – Sachsen

Zwei Gedenktafeln kehren in ehemalige Görlitzer Synagoge zurück

Spenden ermöglichten Wiederherstellung der „Gründungsurkunden“

Der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege übergibt am Internationalen Denkmaltag, Mittwoch, den 18. April 2018 um 14.30 Uhr im Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3 in 02826 Görlitz im Beisein von Vertretern der Denkmalschutzbehörden und geladenen Gästen zwei durch die Spenden von Förderern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) wiederhergestellte Gedenktafeln im Vestibül der Synagoge. Die Kosten beliefen sich auf rund 23.000 Euro. Für den musikalischen Rahmen sorgen bei dem Festakt Schülerinnen und Schüler der Musikschule Johann-Adam-Hiller.

Die beiden Tafeln erinnern an die Errichtung der Synagoge, die damalige Gemeindeleitung sowie den Stifter des Bauplatzes. Eine der beiden Tafeln, die an den Initiator des Synagogenbaus, Commerzienrath Emanuel Alexander Katz, erinnerte, ist verloren gegangen und wurde nach historischem Vorbild neu angefertigt. Die zweite Gedenktafel zur Gründung der jüdischen Gemeinde in Görlitz überdauerte die vergangenen Jahrzehnte in der ehemaligen Feierhalle des jüdischen Friedhofes, wohin man sie ausgelagert hatte. Beide Tafeln werden nun als einzige erhaltene bauzeitliche Schriftzeugnisse am und im Gebäude ihren ursprünglichen Platz im Vestibül der Synagoge wieder einnehmen.

Ermöglicht hat die Wiederherstellung der Tafeln nicht zuletzt eine großzügige Spende von Dr. Uta und Dr. Friedrich Seibt. Das Ehepaar ist Görlitz und seiner Synagoge seit langem verbunden.

Die DSD stellte wiederholt Mittel für die Restaurierung der Görlitzer Synagoge zur Verfügung, seit 1993 insgesamt rund 500.000 Euro. Die Synagoge gehört zu den über 770 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte, darunter befinden sich allein mehr als 80 in der Neißestadt.