Bronzeplakette erinnert an private Förderung
Am Samstag, den 17. Mai 2025 feiert der Heimatverein Halver e.V. das 130-jährige Jubiläum des Aussichtsturms von Halver, Frankfurter Straße 90 in 58553 Halver bei einem bunten Programm mit Musik und kulinarischen Köstlichkeiten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die Stadt vor einigen Jahren bei der Sanierung des Turmmauerwerks mit 100.000 Euro. Aufgrund von Mauerrissen war die statische Sicherung des Bauwerks gefährdet. Doch bereits am 12. Juni 2020 konnte der Turm wiedereröffnet werden. An dem fröhlichen Festakt vertritt Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der DSD, die private spendensammelnde Stiftung. Der Aussichtsturm von Halver gehört zu den über 880 Objekten, die die DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Der Sauerländische Gebirgsverein ließ bis 1894 insgesamt 24 Aussichtstürme erbauen, von denen die meisten der aus Holz gebauten Anlagen heute nicht mehr erhalten sind. Den 23,5 Meter hohen Backstein-Turm in Halver entwarf der Hagener Architekt Gustav Mucke 1892. Im Jahr darauf wurde er in historisierender Gestaltung, in neogotischen und neoromanischen Formen, fertiggestellt.
Zum Objekt:
Der an einen Bergfried erinnernde Turm erhebt sich auf quadratischem Grundriss über einem Sockel und wird an den Ecken des Erdgeschosses von Pfeilervorlagen flankiert. Einstige Zugänge wurden später geschlossen. In Spitzbogenfeldern finden sich Darstellungen des Stadtwappens von Halver und des Wappens des Sauerländischen Gebirgsvereins. Ein breites Geschossgesims trennt das Erdgeschoss vom etwas einspringenden Turmschaft. Ihn gliedern Zwillings-Blendarkaden auf Konsolen und Lisenen. Das eigentliche Aussichtsgeschoss mit großen Stichbogenöffnungen liegt scheinbar über einem umlaufenden Kranz sogenannter Maschikulis. Diese so genannten mittelalterlichen Pechnasenerker betonen den wehrhaften Charakter des Turms. Eine Aussichtsplattform mit Zinnenkranz schließt den Turm ab.
Der weithin sichtbare Aussichtsturm „zum Zwecke, die Naturschönheiten des Sauerlandes zu erschließen und dem Publikum Lust und Liebe zu Wanderungen durch Berg und Tal einzuflößen“ kostete 5.600 Mark. 1911 ging der auf der Karlshöhe, am Ortsausgang von Halver in Richtung Kirspe gelegene Turm in das Eigentum der Stadt über und steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Er liegt heute in einem Naherholungsziel.