Mit Unterzeichnung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik gegründet und die Stadt Bonn am 3. November desselben Jahres vom Bundestag zur provisorischen Hauptstadt bestimmt. 50 Jahre war die Stadt Regierungssitz. Der Vortrag befasst sich unter denkmalpflegerischen Aspekten mit dem früheren Parlaments- und Regierungsviertel und stellt die Grundsatzfrage: Was ist übriggeblieben von der „Bonner Republik“ und wie sieht das ehemalige Herz des politischen Bonns heute aus?
Das Regierungsviertel der „kleinen Stadt am Rhein“ befand sich in einem ständigen Planungs- und Wandlungsprozess, konnte sich aber nie mit anderen alten Hauptstädten messen. Das Provisorium war lange die bestimmende Grundlage für den Ausbau. Nicht Staatsrepräsentation mit Pathos, sondern Bescheidenheit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit standen lange im Vordergrund. So entstand ein einzigartiges heterogenes Gebilde aus vorhandener und neuer Bebauung, auf das die Stadt mit Stolz zurückblicken kann. Für die Geschichte der Bundesrepublik ist das Regierungsviertel trotz der häufigen Diskrepanzen zwischen architektonischer Qualität und historischer Relevanz, gerade in seiner Eigenart, von höchster Bedeutung. 25 Jahre nach dem Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin hat sich das Bundesviertel, wie es nun heißt, sowohl architektonisch als auch städtebaulich deutlich gewandelt. Angelika Schyma hat diesen Prozess kontinuierlich verfolgt und geht auf Spurensuche.
Winand Kerkhoff, Bonn. Das Bundesviertel * Architektur-Akzente und Zeit-Zeichen
MONUMENTE Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 1. Auflage 2020 * großformatiger Bildband 24 x 26 cm, 144 Seiten, über 160 Fotos * ISBN: 978-3-86795-157-9 * Preis 40,00 Euro. Im Buchhandel oder online unter www.monumente-shop.de.