Zwischen 1675 und 1686 erfolgte der Wiederaufbau der noch heute erhaltenen Gebäude
Dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) weiterhin Renovierungsarbeiten am frühbarocken Hofgestüt Bleesern in Wittenberg. Mit dem neuen Fördervertrag über 29.000 Euro soll der Abschluss der Dacharbeiten am Ostflügel des Südteils unterstützt werden. Die denkmalgeschützte Hofanlage gehört seit 2021 zu den über 660 Denkmalen, die die DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.
Zum Objekt:
Das 1486 gegründete Hofgestüt Bleesern liegt am Rand von Seegrehna, südwestlich der Lutherstadt Wittenberg. Die frühbarocke Anlage ist das älteste datierte Beispiel für den Bautyp des "Zahmen Gestüts" in Europa. Die landesherrliche Pferdezucht wurde im 17. Jahrhundert zu einer höfischen Repräsentationsaufgabe, als veränderte Zuchtmethoden die Errichtung großer, fester Ställe erforderten. Fürstliche Architekten planten Gestüte als in sich geschlossene Gebäudeensembles, die den Regeln der Schlossbaukunst folgten.
Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg erfolgte zwischen 1675 und 1686 der Wiederaufbau der noch heute erhaltenen Gebäude nach dem Entwurf des sächsischen Hofarchitekten Wolf Caspar von Klengel. Von der entstandenen Vierseitanlage sind heute nur noch drei Flügel in unterschiedlichem Ausmaß vorhanden. Es handelt sich um Massivbauten aus Ziegel- und Bruchsteinmauerwerk mit Walmdächern.