Eine erste Burg in Crossen zum Schutz der Handelsstraßen zwischen Gera und Zeitz sowie zwischen Bad Sulza und Gera bestand spätestens 995. Diese Burganlage wurde um 1150 aufgegeben. Eine zweite Burganlage vielleicht an selber Stelle fand 1272 zum ersten Mal urkundlich Erwähnung. Sie diente als Verwaltungssitz des Burgvogtes für die umliegenden Orte und war unter anderem Gerichtsplatz. Zwei weitere Türme sowie eine Burgkapelle gehörten zu dieser Anlage. Von den damaligen drei Türmen ist heute nur noch der runde Bergfried erhalten, der nach Durchbruch zweier Toröffnungen am Turmfuß heute den einzigen Zugang zum Innenhof des Schlosses bildet.
Zum Objekt:
1700 erwarb der Leipziger Kaufmann und Kommerzienrat David Fleischer das Ensemble. Bis 1712 ließ er die heutige Anlage im barocken Stil errichten. In einem Mezzanin ließ er im Südflügel den zwei Stockwerke umfassenden barocken Festsaal einrichten. Dazu holte er den italienischen Meister Giovanni Francesco Marchini aus Como nach Crossen. Marchini gestaltete den Saal mit üppigen Illusionsmalereien aus, die eine reiche architektonische Gliederung vortäuschen. Der Festsaal gilt als Meisterwerk des Barock in Thüringen, er ist auch das einzige erhaltene illusionistische Gesamtkunstwerk des Landes. Als Motive wurden vor allem Szenen der antiken Mythologie gemalt.
Die ab 1724 für 200 Jahre das Schloss bewohnende Familie von Fleming ließ das Schloss mit kostbaren Stuckdecken und Tapeten sowie prunkvollem Inventar ausstatten. Es entstanden das Musikzimmer, das neue Wirtschaftsgebäude und die beiden Kavaliershäuser um den äußeren Schlosshof. Es folgte in den 1780er-Jahren die Umgestaltung des Außengeländes. Ein Weinberg wurde angelegt, außerdem züchtete man im Schlossgarten Hopfen und edle Obstbäume. Umgeben ist das Schloss von der größtenteils erhalten gebliebenen Burgmauer. Zwischen ihr und dem Haupthaus liegt der verwilderte Schlossgarten.
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