Als Teleskop-Gasbehälter in Betrieb genommen
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 80.000 Euro für den Korrossionsschutz des denkmalgeschützten Gasometers in Dinslaken zur Verfügung. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Tobias Szczepanski, Ortskurator Oberhausen der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 20. Mai 2025 um 16.00 Uhr im Beisein von Melanie Kluge von WestLotto an Dipl-Ing. Michael Hörsken von den Stadtwerken Dinslaken. Das technische Denkmal gehört nunmehr zu den über 880 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Der sich im Ortskern befindliche Gasbehälter der Stadtwerke Dinslaken wurde 1902 von der Berlin-Anhaltinischen Maschinenbau AG errichtet und 1903 als Teil des am Standort befindlichen ersten Dinslakener Wasser- und Gaswerkes als Teleskop-Gasbehälter in Betrieb genommen. Der Gasbehälter zählt nach heutigem Kenntnisstand zu den frühesten noch erhaltenen Vertretern dieser Behälterbauweise in Deutschland. Er ist überdies der älteste noch bestehende Gasbehälter Nordrhein-Westfalens, ist also ein seltenes Zeugnis für eine technikgeschichtlich bedeutende Baugattung, die gegenüber den zuvor üblichen Glockengasbehältern weit größere Speicherkapazitäten erlaubte und damit für den Erfolg der städtischen Gasversorgung und das moderne Stadtwachstum einen Quantensprung darstellte.
Zum Objekt:
Der Gasometer in Dinslaken ist als hydraulischer Gasbehälter aus überlappenden, miteinander vernieteten Stahlblechen konstruiert und besteht aus einem zylindrischen, nach oben offenen Wasserbecken sowie einem beweglichen Hub-Element mit geringerem Durchmesser, der sogenannten „Glocke“. Die Glocke ist ein nach unten offener Zylinder mit unterspanntem Kuppeldach und bildete den oberen Behälterabschluss, der bei zunehmender Füllmenge des Gasbehälters teleskopartig aus dem Bassinbehälter emporgehoben wurde. Die gasdichte Verbindung zwischen den beiden Behälterteilen übernahm eine wassergefüllte Hakentasse im Ringspalt, die sich in Dinslaken leider nicht erhalten hat. Durch diese Bauweise konnte das benötigte Wasservolumen im Bassin – und damit die statische Beanspruchung der Behälterwandung – erheblich reduziert werden. Zur Führung der Glocke ist der Gasbehälter von einem Führungsgerüst umgeben. Der Durchmesser und die Gesamthöhe betragen etwa 15 Meter. Die ornamentreich gestalteten Hochsäulen des Führungsgerüstes sind gestalterisch besonders hervorgehoben.
FÜR PRESSEVERTRETER:
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