Verden liegt in der Mittelweserregion an der Aller, kurz bevor diese in die Weser mündet. Unweit von Dom und Domplatz steht in zweiter Reihe in einem Gärtchen die Zionskirche. Schon lange hatte die 1878 gegründete Freie Evangelisch-Lutherische Zionsgemeinde den Bau einer eigenen Kirche geplant. Am 17. Dezember 1937 war es soweit, der Grundstein konnte gelegt werden. Ein halbes Jahr später, am 26. Juni 1938, wurde die Kirche eingeweiht. Entworfen hatte den Bau der Holzbildhauer und Architekt Richard Dienegott Oertwig (1908-1944). Eine Orgel erhielt die Kirche 1948, 1958 wurde eine Empore eingebaut.
Zum Objekt:
Es handelt sich um einen eigenwilligen, kleinen Backsteinbau mit weit heruntergezogenem mächtigen Satteldach. In das Dach schneidet der schlanke Westturm mit seinem fast die ganze Höhe einnehmenden Rundbogengewände ein. Den Turm deckt ein geknicktes Pyramidendach. Zu Seiten des Turms ist die Giebelwand durch gestaffelte Lisenen strukturiert. Kleine Rundbogenfenster belichten das Innere, den geraden Ostabschluss erhellt eine hohes Lanzettfenster.
Das Innere wird von parabelförmigen hölzernen Unterzügen bestimmt, die mit einem Wellenband geschmückt sind. Die Kanzel mit Darstellungen der vier Evangelisten schnitzte Oertwig selbst, auch die schlichte Bemalung der Chorwände, die einen Stoffbehang andeuten, wird ihm zugeschrieben.