18.09.2018

DSD fördert Fachwerkwohnhaus am Hochzeitsberg in Grebenstein

Hessen
Fachwerkwohnhaus am Hochzeitsberg in Grebenstein © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

Ortskuratorin besucht die Baustelle

In diesem Jahr fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale die Restaurierung des Fachwerkwohnhauses am Hochzeitsberg in Grebenstein mit 100.000 Euro. Nun besucht bei einem Presse- und Fototermin am Freitag, den 21. September 2018 um 11.00 Uhr Veronika Kühnapfel, Ortskuratorin Werratal, gemeinsam mit Holger Petri von Lotto Hessen die Denkmaleigentümer Dörthe Maske und Dirk Notroff, um sich die Arbeiten an dem auf das 15. Jahrhundert zurückgehenden Gebäude erläutern zu lassen. Das Fachwerkwohnhaus ist eines von über 200 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg haben sich in Grebenstein neben der Kirche, dem Erdgeschoss des Rathauses und vier steinernen Speichergebäuden glücklicherweise zwei Fachwerkbauten aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhalten. Eines davon ist das Haus am Hochzeitsberg. Das Haus zählt zu den ältesten Fachwerkbauten des Landkreises und besitzt trotz der späteren Umbauten überregionale architektonische, städtebauliche und hauskundliche Bedeutung.

Der stattliche, in Ständerbauweise errichtete Fachwerkbau an einer Straßenecke ist dendrochronologisch auf 1428/1429 datiert. Die Speicherobergeschosse des langgestreckten, dreigeschossigen Längsdielenhauses ragen weit hinaus und sind über ein hohes Dielentor auf der Giebelseite zugänglich. Das Dach wurde im 19. Jahrhundert nach einem Unwetterschaden in niedrigerer Form erneuert. Das Speichergeschoss hat sich original erhalten, nur die Wohngeschosse wurden im 20. Jahrhundert modernisiert.

Statische Schäden sind aufgrund von durchgebogenen Unterzügen und nicht kraftschlüssigen Fachwerkverbindungen entstanden. Der Keller ist vom Schwamm befallen. Der vordere Gebäudeteil hat sich gesenkt. Durch undichte Fenster und Türen dringt Nässe in das Gebäude ein. Die Haustechnik ist mangelhaft. 2013 kauften die neuen Eigentümer das Gebäude und entrümpelten es zunächst. Ein Architekturbüro wurde mit einer Bauschadensaufnahme beauftragt. 2014 begann die schrittweise Instandsetzung der Statik mit der zimmermannsmäßigen Reparatur der Fachwerkkonstruktion, die Neugründung der vorderen abgesackten Gebäudeteile und die Anhebung des Vorderhauses. Nach und nach werden die mangelhaften späteren Einbauten abgerissen, die rückwärtige Fassade und der Westgiebel gesichert und Fenster, Türen und Tore erneuert oder repariert.

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