30.06.2025

Ehemalige Ordensburg im Vogelsang IP bei Schleiden erhält einen Fördervertrag

Nordrhein-Westfalen

Sanierung der Stützmauer im Bereich Forum/Appellplatz

Kurzfassung: Für die Sanierung von Stützmauern der ehemaligen Ordensburg des Vogelsang IP bei Schleiden überbringt Dr. Roswitha Steinbrink, Ortskuratorin Euskirchen der DSD einen Fördervertrag. Bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 2. Juli 2025 um 11.00 Uhr erhält im Beisein von Bianca Scheiderich von WestLotto Thomas Kreyes, Geschäftsführer der Vogelsang IP gGmbH einen symbolischen Fördervertrag über 80.000 Euro. Damit gehört das Denkmal zu den über 880 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Für die Sanierung der Stützmauer im Bereich Forum/Appellplatz der ehemaligen Ordensburg Vogelsang bei Schleiden stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 80.000 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Roswitha Steinbrink, Ortskuratorin Euskirchen der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 2. Juli 2025 um 11.00 Uhr im Beisein von Bianca Scheiderich von WestLotto an Thomas Kreyes, Geschäftsführer der Vogelsang IP gGmbH. Das Denkmal gehört damit zu den über 880 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

An der Urfttalsperre in der Eifel, 15 Kilometer östlich von Simmerath im heutigen Nationalpark Eifel befindet sich die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang. Die knapp 100 Hektar große Anlage auf dem Berg Erpenscheid ist eine von drei nationalsozialistischen Schulungsstätten, die Robert Ley, Reichsorganisationsleiter der NSDAP und Reichsschulungsleiter der Partei, 1934 errichten ließ. Ab 1935 dienten sie dem Zweck, den politischen Führungsnachwuchs der NSDAP heranzuziehen. Das dreijährige Ausbildungsprogramm wurde mit den beiden anderen Ordensburgen Crössinsee und Sont-hofen, die je knapp 1000 Mann beherbergten, mit jeweils unterschiedlichem thematischem Schwerpunkt absolviert. In Vogelsang wurde vor allem die menschenverachtende rassistische Ideologie des NS-Regimes vermittelt.

Durch die militärische Nutzung als „Camp Vogelsang“ umgehend nach dem Zweiten Weltkrieg - erst durch die Briten, bis 2005 durch die Belgier - lässt sich auch die Zeit des „Kalten Krieges“ hier dokumentieren. Seit 2006 für Besucher zugänglich, entwickelt die gemeinnützige GmbH Vogelsang IP einen „Internationalen Platz“ für Toleranz und Vielfalt sowie ein friedliches und nachhaltiges Zusammenleben. Dazu gehört der Erhalt des umfangreichen Areals als Erinnerungs- und Mahnmals einer menschenverachtenden Ideologie. Inmitten des Nationalparks Eifel werden bietet Vogelsang IP auch Raum für Erholung und Ruhe. Vogelsang gilt sowohl in Bezug auf seine Geschichte als auch auf Architektur und Gelände als ein ganz besonderes Konversionsprojekt. 

Zum Objekt:

Der Bauauftrag wurde Clemens Klotz (1886-1969) aus Köln, dem "Beauftragten Architekten der Reichsleitung für die Errichtung der Schulungsbauten der NSDAP und DAF", erteilt. Die bauplastische Gestaltung übernahm der Bildhauer Willy Meller (1887-1974), der vor allem durch die Figur der Siegesgöttin auf dem Reichssportfeld in Berlin bekannt geworden war. Die Errichtung erfolgte in zwei Hauptphasen: Der Kern der heutigen Anlage mit dem Gemeinschaftshaus und dem Adlerhof sowie die darunter am Hang liegenden Kameradschaftshäuser, die Feierstätte und der Sportplatz fallen in die erste Ausbauphase und wurden 1936 eingeweiht. Die zweite Bauphase dauerte bis 1938 und betraf die Errichtung des Schwimmbads, der Turnhalle, des Sonnenwendplatzes, der Hundertschafthäuser, der Burgschänke, des Hauses für weibliche Angestellte und des Eingangsbereichs. Der Ausbau sollte weitergetrieben werden, doch bis zum endgültigen Baustopp 1941 entstanden nur noch unvollendete Rohbauten.

1945 fiel Vogelsang kampflos an die amerikanischen Streitkräfte und wurde 1946 unter britische Verwaltung gestellt. Im folgenden Jahr wurde die Ordensburg durch die notleidende Bevölkerung geplündert. Ein Abbruch der Anlage, um dieses herausragende Symbol des NS-Regimes zu vernichten, wurde erörtert, doch die Briten entschieden 1946, die Anlage zum Truppenübungsplatz umzubauen. Von 1950 bis 2005 nutzten die Belgier Vogelsang als militärische Anlage. Unmittelbar nach der Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland wurde sie für Besucher geöffnet.

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Stützmauern der ehemaligen Ordensburg des Vogelsang IP bei Schleiden
Ehemalige Ordensburg im Vogelsang IP bei Schleiden
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