22.12.2017

Erneute Förderung des Ilsenburger Klosters

Sachsen-Anhalt
Kloster Ilsenburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

Mit Ornamenten verzierter Estrichfußboden

Mit 9.986 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Mauerwerkssicherung der Westfassade des Ostflügels des Klosters in Ilsenburg im Harz. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Rainer Schulze, Vorstand der Stiftung Kloster Ilsenburg, in diesen Tagen. Die DSD unterstützt seit 2001 Renovierungsarbeiten am Kloster mit bislang über 730.000 Euro. Kloster Ilsenburg, eines der bedeutendsten Baudenkmäler Sachsen-Anhalts und wichtiger Bestandteil der Straße der Romanik, ist eines von über 560 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Das ehemalige Benediktinerkloster St. Peter und Paul befindet sich am südlichen Ortsrand von Ilsenburg. Es wurde im frühen 11. Jahrhundert gegründet. Im Bauernkrieg 1525 wurden die Klostergebäude stark beschädigt.

Vom Kirchenbau aus der Zeit zwischen 1078 und 1087 blieben Mittelschiff und südliches Seitenschiff, die Vierung, der südliche Kreuzarm und der Hauptchor erhalten, der Kreuzgang und der Westflügel der Klausur wurden zerstört. Der ursprünglich doppeltürmige Westbau gehört im Kern zum Bau des 11. Jahrhunderts.

Ost- und Südflügel sind verhältnismäßig gut über die Jahrhunderte gekommen. Sie stammen größtenteils aus einer Erneuerungsphase im 12. Jahrhundert. Im offenbar zuerst errichteten Ostflügel befinden sich die zweigeschossige Sakristei, der Kapitelsaal, das Dormitorium und die Marienkapelle. Nach der Reformation wurden die Gebäude im 17. Jahrhundert zum Wohnsitz der Grafen von Stolberg-Wernigerode. Teile der Wirtschaftsgebäude baute man 1862 zu einem neoromanischen Schloss um.

Trotz der Überformungen lässt sich die hohe baukünstlerische Qualität der über lange Zeit vernachlässigten Gesamtanlage noch gut erkennen. Bei der Ilsenburger Klosterkirche handelt es sich um eine der ersten nach cluniazensischem Vorbild erbauten Reformkirchen auf deutschem Boden. Sie ist älter als die 1082 in Hirsau errichtete Kirche St. Peter und Paul, die der Bauweise "Hirsauer Schule" den Namen gab. Neben der überregionalen architekturgeschichtlichen Bedeutung, die sich selbst in dem heute vorhandenen reduzierten Zustand offenbart, kommt dem Bauwerk auch eine hohe Wertigkeit durch den reich mit Ornamenten verzierten Estrichfußboden zu, der sich ehemals im ganzen Langhaus ausbreitete und sich in dieser Art nur noch in wenigen Kirchen Mitteldeutschlands finden lässt.

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