Die Kleingartenanlage samt Lauben ist Teil der Siedlung Römerstadt. Die Gärten wurden 1927/1928 für die Bewohner der dortigen Mehrfamilienhäuser geschaffen. Neben Licht, Luft und Sonne war das Stadtgrün eine Grundfeste im Neuen Frankfurt. Unter dem Stadtrat Ernst May entstanden durchgrünte Siedlungen in Anlehnung an die Ideen der englischen Gartenstadtbewegung. Folglich ist der Mustergarten mit seiner Gartenlaube ein wichtiges Element dieses Erbes der Moderne, das das alltägliche Leben von Arbeitern zur Zeit der Weimarer Republik bezeugt.
Auf jeder Parzelle wurde eine normierte, von Margarete Schütte-Lihotzky entworfene Gartenlaube errichtet. Die Laube auf knapp vier Quadratmetern Grundfläche mit Werkzeugschrank und Fahrradschuppen bildete das Zentrum des normierten Kleingartens.
Die einzige Architektin im Team von Ernst May hat vier Laubentypen entwickelt, die 1927 als "Frankfurter Norm für Kleingartenbauten" von der Stadt herausgegeben wurden. Ähnlich ihrer als „Labor“ bezeichneten Frankfurter Küche sollten auch die modernen Gärten, einer fein abgestimmten Maschine gleich, den größtmöglichen Ertrag durch optimalen Mitteleinsatz einbringen.
Zum Objekt:
Die renovierte Gartenlaube entspricht Typ II der vom Hochbauamt der Stadt Frankfurt, Abteilung Gartenwesen, erarbeiteten Typenblätter aus der Zeit um 1927. Zur Gartenlaube gehören 270 Quadratmeter Nutzfläche. Die Laube diente dem Schutz und der Erholung der Gärtner ebenso wie der Unterbringung von Gartengeräten.