Freiwillige des Fluthilfecamps bekommen Einblicke in vorbereitende Maßnahmen in Rolandseck
Über 40 Jahre Leerstand haben Spuren am Hotel Bellevue in Rolandseck hinterlassen. Ein wenig wirkt es, als warte das Anwesen geduldig auf seine Wiederbelebung. Ende 2024 hatte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) das ehemalige Traditionshotel erworben und plant, dass in den kommenden Jahren eine behutsame Sanierung der historischen Bausubstanz durchgeführt werden soll, um dem Kulturdenkmal neues Leben einzuhauchen. Nach einer ersten Beräumung und Bestandsaufnahme folgen nun umfassende Voruntersuchungen.
Vom 5. Juli bis 20. Juli 2025 werden daher Teilnehmer des Fluthilfecamps der Jugendbauhütten der DSD unter fachlicher Leitung von Kunsthistoriker und Restaurator Dr. Uli Eltgen forschende Blicke auf das Gebäude und die Ausstattungsgegenstände des ehemaligen Hotels werfen. Die jungen Helfer des Fluthilfecamps sind allesamt aktive oder ehemalige Teilnehmer der Jugendbauhütten – eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Denkmalpflege. Die Arbeiten am Hotel Bellevue in Rolandseck sind für die jungen Leute ein Exkurs in einen wichtigen vorbereitenden Bereich der Denkmalpflege, während die wesentliche Arbeit des Fluthilfecamps im Ahrtal bereits dem Wiederaufbau gilt. Am Hotel Bellevue stehen neben Reinigungs- und Konservierungsmaßnahmen die kunstgeschichtliche Einordnung des Objektes, Befunduntersuchungen, das Aufstellen eines Maßnahmenkataloges und historische Materialkunde auf dem Plan. Für Uli Eltgen, der schon das dritte Mal am Fluthilfecamp der Jugendbauhütten teilnimmt, ist dabei die Vermittlung von Wissen über historische Materialien und deren Konservierung ein echtes Herzensanliegen.
Das Hotel Bellevue in Rolandseck, direkt am Landesteg der Weißen Flotte und dem historischen Bahnhof erbaut, war einst mit den großen überdachten Panorama-Terrassen und den gepflegten Gartenanlagen eines der bekanntesten Hotels im Mittelrheintal. Die direkte Lage am Rhein mit Blick auf den Rolandsbogen, die Insel Nonnenwerth, Burg Drachenfels und das gesamte Siebengebirge macht den Ort zum Inbegriff der Rheinromantik. Aufgrund des herausragenden historischen Zeugniswerts ist das Anwesen als Kulturdenkmal eingestuft. Die Eigentümerfamilie hat die Immobilie mit ihrer historischen Ausstattung liebevoll umsorgt, doch der große Bau war inzwischen akut gefährdet. Die ersten Notsicherungsmaßnahmen sind bereits erfolgt, die Gebäude sind beräumt und gereinigt worden, nun beginnen die umfassenden Voruntersuchungen und Befundungen der Bausubstanz – ein essenzieller Bestandteil einer denkmalgerechten Sanierung.
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